Olympische Spiele: Gesamtdeutsche Farce
Seit ihrer Gründung focht die DDR einen stetigen Kampf um Anerkennung. Beide deutsche Staaten erhoben gleichermaßen einen Alleinvertretungsanspruch, doch angesichts des Kalten Krieges und der vom Westen formulierten Hallstein-Doktrin beschränkte sich die Akzeptanz der Republik als souveräner Staat eingangs auf die sozialistischen Bruderstaaten. Umso schwerer wog daher die sogenannte „Ersatzaußenpolitik“ der DDR, mittels der sie sich zivilgesellschaftlich auf internationalem Parkett präsentierte. Internationale Gewerkschaftstreffen, Städtepartnerschaften, Freundschaftsgesellschaften und Sport- oder Jugendveranstaltungen öffneten Kommunikationskanäle abseits der politischen Bühnen.
Doch viele internationale Institutionen taten sich schwer mit dem doppelten Deutschland, zumal die Bundesrepublik – unterstützt von den westlichen Alliierten – bereits vielerorts Präsenz zeigte. So war die Bonner Republik Mitglied des Welternährungsprogramms und der Weltgesundheitsorganisation und unterhielt seit 1952 eine eigene Beobachtermission bei der UNO, während Anfragen der DDR abschlägig beschieden worden waren. Ganz ähnlich verhielt es sich hinsichtlich des internationalen Sports. 1951 erkannte das Internationale Olympische Komitee (IOC) das 1949 gegründete bundesdeutsche Nationale Olympische Komitee für Deutschland an. Als sich im selben Jahr ein Nationales Olympisches Komitee für Ostdeutschland formierte und um Anerkennung bat, wurde dies seitens des IOC angelehnt. Es gebe bereits ein deutsches Komitee, unter dessen Führung alle deutschen Sportler anzutreten hätten.
Die Geschichte der DDR-Briefmarken zu den Olympischen Spielen 1956 bis 1964 erzählt Jan Sperhake in der DEUTSCHEN BRIEFMARKEN-ZEITUNG 14/2024, die ab dem 15. Juli im Handel ist. Abonnenten erhalten das Heft bereits etwas eher, können schon einige Tage früher darin lesen – und sparen außerdem Geld gegenüber dem Kauf im Einzelhandel.
Skandinavien 2024/2025
ISBN: 978-3-95402-480-3
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