Auf Druck von Sammlern: PostNord gibt nach

Auf Druck von Sammlern: PostNord gibt nach

Die radikale Postreform in Dänemark (siehe auch DBZ 1/2024), die zum neuen Jahr in Kraft getreten ist, hat hohe Wellen geschlagen. Nun ruderte PostNord zurück und bietet eine Umtauschmöglichkeit für die bisherigen dänischen Marken an. Die praktischen Folgen des neuen Postgesetzes sind das Ergebnis der Beendigung des Postmonopols und des Wegfalls der Briefbeförderungspflicht. Bislang typische Aufgaben einer Postverwaltung wie der Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften werden eingestellt, Briefkästen und Postfächer werden im ganzen Land abmontiert. Ursprünglich sollten auch alle Briefmarken für den Inlandsverkehr mit Wirkung zum 1. Januar 2024 ungültig werden, da künftig Mehrwertsteuer im Inlandsbriefverkehr anfällt und PostNord einer Vorgabe des Steuerministeriums folgen muss. Nur für den mehrwertsteuerbefreiten Auslandsverkehr sollten die Briefmarken bis Ende 2024 weiterhin verwendbar bleiben.
Seit dem 8. Januar und bis zum 30. Juni 2024 können nun Briefmarken der Wertstufen zu 12 und zu 36 Kronen sowie Ergänzungsmarken zu 1 Krone umgetauscht werden, die in den vergangenen zwei Jahren erschienen sind. Umgetauscht wird ab einer Mindestgesamtnominale von 120 Kronen. Zudem ist eine Umtauschgebühr über 50 Kronen fällig.
Immerhin folgt PostNord in den überarbeiteten Regelungen den Gesetzen der Logik für den Auslandsbriefverkehr. Der ursprüngliche Beschluss, die mehrwertsteuerbefreiten Marken für diesen mehrwertsteuerbefreiten Dienst willkürlich zum Jahresende 2024 für ungültig zu erklären, ist damit aufgehoben.


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Der Vorsitzende des Dänischen Philatelistenverbandes (Danmarks Filatelist Forbund/ DFF), Lars Peter Svendsen, ist wenig begeistert über das Vorgehen von PostNord. Aber auch darüber, wie die politischen Parteien und Ministerien, die die Verantwortung für die Gesetzesnovelle tragen, in den vergangenen Monaten agierten. „Es wäre verbraucherfreundlicher gewesen, wenn man sämtliche alten Marken bis zum Jahresende hätte tauschen können“, so Svendsen. Die überarbeiteten Regelungen wertet er als Erfolg, der auch durch die Lobbyarbeit der Philatelisten zustande gekommen sei. Weitere einschneidende Änderungen sind durchaus absehbar, denn PostNord hält die Rechte für die Abwicklung internationaler Briefsendungen lediglich noch für 2024. Für den Inlandsbriefverkehr hat der private Postanbieter DAO wie erwartet den Hut in den Ring geworfen. Für Phil­atelisten interessant: Auch die Herausgabe eigener „Versandmarken“ wird von DAO erwogen.

Clemens Wirries

Authored by: redaktiondbz

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