Neuheiten Dezember 2023: Literatur und Fernsehen für Kinder, Politik

Neuheiten Dezember 2023: Literatur und Fernsehen für Kinder, Politik

Am 7. Dezember 2023 erscheinen die neuen Sondermarken aus dem Ausgabeprogramm der Deutschen Post.

Helden der Kindheit: Käpt’n Blaubär, Pinnochio

Briefmarke Deutschland Kaeptn Blaubaer

Die Figur Käpt’n Blaubär trat 1991 zum ersten Mal in Erscheinung: „Käpt’n Blaubärs Seemansgarn“ war Teil der Kinderprogramme „Sendung mit der Maus“ und „Sandmännchen“, die in den Landesrundfunkanstalten der ARD ausgestrahlt wurden. Zwischen 1993 und 2001 zeigte der ebenfalls zur Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland gehörende Sender Das Erste den „Käpt’n Blaubär Club“. „Blaubär und Blöd“ folgte zwischen 2002 und 2008 im Kika. 1999 kam der Zeichentrickstreifen „Käpt’n
Blaubär – Der Film“ in die Kinos. Das erste von vier Musicals wurde 2006 produziert.
In einer Kombination von Puppenspiel und Zeichentrick stehen der ehemalige Seemann Käpt’n Blaubär, seine drei Enkel, die er „Kinnings“ nennt, und der Matrose Hein Blöd, eine tollpatschige und naive Ratte, im Mittelpunkt der Formate. Zusammen leben sie an Bord des gestrandeten Fischkutters „Elvira“. Zurecht zweifeln die drei kleinen Bären am Wahrheitsgehalt der Geschichten ihres Großvaters, wenn er von den schillernden Abenteuern seiner Laufbahn erzählt.
Erfunden wurde Käpt’n Blaubär vom Schriftsteller und Zeichner Walter Moers. Auch die Autoren Bernhard Lassahn und Rolf Silber gestalteten die Figur in frühen Episoden. Gesprochen wurde Käpt’n Blaubär von Wolfgang Völz (1930–2018). In den 1980er-Jahren aufgewachsenen Kindern ist der Schauspieler aus den Asterix-Hörspielen des Verlags Europa als Stimme des Gallier-Häuptlings Majestix bekannt. Bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren etablierte er sich durch Auftritte in mehreren Edgar Wallace-Filmen und der Krimiserie „Graf Yoster gibt sich die Ehre“.

Briefmarke Deutschland Pinnochio

Der italienische Schriftsteller und Journalist Carlo Collodi (1826–1890) schuf Pinnochio, eine in der Werkstatt des Schnitzers Geppetto zum Leben erwachte Holzmarionette, Anfang der 1880er-Jahre. Im Namen lassen sich die italienischen Wörter „pino“, deutsch „Pinie“, „pinco“, „Dummkopf“, und „occhio“, „Auge“, erkennen.
Pinocchio neigt zum Lügen, wodurch sich seine Nase verlängert. Außerdem wünscht er sich, ein menschlicher Junge zu sein. Immer wieder durchlebt Collodis Held einen Konflikt, der insbesondere die Entwicklung junger Menschen kennzeichnet: Einerseits gelobt er, fleißig und diszipliniert zur Schule zu gehen, andererseits erliegt er der Versuchung, sich Spiel und Sorglosigkeit hinzugeben.
„Le Avventure Di Pinocchio: Storia Di Un Burattino“, „Die Abenteuer des Pinocchio: Geschichte einesm Hampelmanns“, erschien 1881 als Fortsetzungsgeschichte in der Kinderzeitschrift „Giornale i bambini“. Zwei Jahre später folgte ein Roman. Nicht nur wurden Pinocchios Abenteuer während der nächsten 100 Jahre in viele Sprachen übersetzt, auch ein 1940 erschiener Zeichenetrickfilm des Unternehmens Disney machte Pinocchio zu einem weltweiten Klassiker der Kinderunterhaltung.

Stempel Bonn Käpt'n BlaubärDie über die Jahrzehnte andauernde, internationale Bekanntheit der Figur zeigt auch die zweiundfünzig Folgen umfassende Animeserie „Piccolino no B¯oken“. Die Kooproduktion des japanischen Animationsstudios Nippon Animation und der Fernsehsender ZDF und ÖRF wurde in den Jahren 1976 und 1977 ausgestrahlt.
Das Bundesministerium der Finanzen präsentiert Käpt’n Blaubär und Pinocchio in seiner Serie „Helden der Kindheit“ auf Sondermarken. Bereits 1998 bzw. 2001 wurden in der Reihe „Für die Jugend“ Werte mit den Figuren ausgegeben. Sie tragen die Michel-Nummern 1993 bzw. 2190.

Stempel Berlin PinnochioEntwurf: Jan-Niklas Kröger, © WDR mediagroup GmbH (85 c), © Studio 100 Media (100c)
Ersttag: 7. Dezember 2023
Wert: 85 Cent, 100 Cent
Michel-Nr.: 3803–3804
Philotax-Nr.: 3678–3679
Bestellnr. Deutsche Post Multikanalvertrieb: 151700097, 151105477 (85 c), 151105478 (100 c)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe: je 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: blau, weiß, „WDR MEDIA GROUP GMBH“ (85 Cent), grün, weiß, „STUDIO 100 MEDIA“ (100 Cent)

75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Briefmarke Deutschland 75 Jahre Menschenrechte

Die Menschrechte erheben universellen Anspruch: Sie gelten für alle Menschen, überall und jederzeit, MiNr. 3805.

Stempel Berlin 75 Jahre MenschenrechteMit einer Sondermarke feiert das Bundesministerium der Finanzen das 75. Jubiläum der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR). Die Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedete sie am 10. Dezember 1948 in Paris während ihrer 183. Sitzung. Das Datum begehen die Vereinten Nationen als Tag der Menschenrechte.
Bei der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte handelt es sich um die UN-Resolution 217 A (III). Ihre in über 500 Sprachen übersetzten 30 Artikel formulieren unveräußerliche und unteilbare politische und wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte.
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte stellt keinen zwischenstaatlichen Vertrag, sondern eine Quelle der moralischen Orientierung dar. Ihre Inhalte haben jedoch Eingang in nationale Verfassungen und in das Völkerrecht gefunden. 1966 verabschiedeten die Vereinten Nation zwei Pakte, die mit ihrem Inkrafttreten im Jahr 1976 diversen Inhalten der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte völkerrechtliche Verbindlichkeit verschafften: Den Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, den Sozialpakt, und den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, den Zivilpakt. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, der Sozialpakt und der Zivilpakt samt zwei Zusatzprotokollen bilden die Internationale Menschenrechtscharta, „International Bill of Human Rights“.
In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es, sie gelten „ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand“.
Auf der Achtung vor dem Leben und dem Wert jedes Einzelnen basierend, werden die Menschenrechte als unverzichtbar für ein friedliches und würdevolles Miteinander begriffen. Zu den Menschenrechten gehören das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit sowie das Verbot von Sklaverei und Folter. Die Gleichheit vor dem Gesetz und der Schutz gegen Diskriminierung stellen Menschenrechte dar. Das Recht auf Staatsangehörigkeit, soziale Sicherheit, Arbeit und Bildung ist im Katalog der Menschenrechte zu finden. Auch das Recht auf Gedanken, Gewissens- und Religionsfreiheit ist Teil der Erklärung.
Die Vereinten Nationen wurden am 24. Oktober 1945 gegründet. Sie zählten 51 Mitgliedsstaaten. Bereits in der ersten Sitzung der Generalversammlung begann man, eine Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte vorzubereiten. Sie sollte dafür sorgen, dass sich die katastrophalen Ereignisse des Zweiten Kriegs nicht wiederholen würden. Dies galt speziell angesichts des dauerhaften Konflikts zwischen den Ost- und West-Blöcken der Sowjetunion und der westlichen Staaten.
Die 1947 gebildete Kommission für die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte setzte sich aus 18 Sachverständigen zusammen. Darunter waren der kanadische Jurist John Peters Humphrey, der libanesische Politiker und Philosoph Charles Malik, der französische Jurist René Cassin, der chinesische Philosoph und Diplomat Peng Chun Chang sowie der französische Philosoph Jacques Maritain. Den Vorsitz hatte Eleanor Roosevelt, Aktivistin für Frauenrechte, USDelegierte der Vereinten Nationen sowie Witwe des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt, inne. Bei der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte stimmten 48 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zu. Kein Staat votierte dagegen, jedoch gab es acht Enthaltungen.
Mit der Gestaltung der Sondermarke beauftragte das Bundesministerium der Finanzen Franziska Morlok und Jenny Hasselbach von Rimini Berlin. Die Agentur ist spezialisiert auf Projekte aus Kultur und Wissenschaft. Man arbeitete zum Bespiel mit dem Museum für Naturkunde Berlin und dem ebenfalls in der deutschen Hauptstadt ansässige Haus der Kulturen der Welt. Die Grafikdesignerin Morlok ist Professorin für „Grundlagen und Prozesse des Entwerfens“ an der Universität der Künste Berlin.

Stempel Bonn 75 Jahre MenschenrechteEntwurf: Rimini Berlin GbR, Franziska Morlok & Jenny Hasselbach, Logo: www.humanrightslogo.net
Ersttag: 7. Dezember 2023
Wert: 370 Cent
Michel-Nr.: 3805
Philotax-Nr.: 3680
Bestellnr. Deutsche Post Multikanalvertrieb: 151105479
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 46,40 x 34,60 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: Blautöne des Motivs, „75 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“


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Skandinavien 2024/2025

ISBN: 978-3-95402-480-3
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Authored by: Marius Prill

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