Postorte in Braunschweig
Mit der nun vorliegenden Studie zu den neuen Reichspostorten und ihren Aufgabestempeln bis 1918 im Herzogtum Braunschweig schließt das eingespielte Autorenteam Peter Löser, Manfred Wiegand und Thomas Schulz (unter weiterer Mitarbeit) eine weitere Lücke in der Erforschung der Geschichte des Reichspostgebietes in der Zeit von 1875 bis 1902.
Denn eine zusammenfassende Arbeit über die nach 1874 im Herzogtum Braunschweig etablierten Postanstalten lag bisher nicht in Gänze vor. Der Aufbau der 108-seitigen Veröffentlichung folgt dem bewährten Muster der ersten beiden Bände aus der Reihe: Vorweg zeigt eine fast DIN-A-4 große, farbige Karte das Gebiet, um das es in diesem Band geht. Ausführliches historisches und postgeschichtliches Hintergundwissen wird nicht einfach vorausgesetzt, sondern für den interessierten Leser – und Sammler – gut verständlich aufbereitet. Dabei ergänzen aufschlussreiche Tabellen, z.B. darüber, wieviele und welche Postorte in welchem Jahr hinzugekommen sind, den Handbuchteil, der ab Seite 23 beginnt.
Alphabetisch geordnet, findet der/die Nachschlagende dort akribisch die entsprechenden Aufgabestempel verzeichnet. Hierbei werden die Stempeltypen nur grob zugeordnet (nach einer eigens aufgestellten Tabelle) und für vertiefte Studien auf bereits vorliegende Studien sowie die Michel-Handbücher verwiesen Nach eigenem Anspruch der Autoren ist für jede Postanstalt der Scan wenigstens eines Abschlags der verwendeten Stempel abgebildet, meist sind es deutlich mehr.
Kriterium für die Abbildung ist dabei nicht das früheste Datum, sondern vielmehr ein klar erkennbares Stempelbild, wobei es sich immer um Scans tatsächlicher, authentischer Abschläge handelt. Für alle Postorte können Abschläge des ersten Stempelgerätes dokumentiert werden, was ungewöhnlich ist. Trotzdem sind Leser und Sammelnde aufgerufen, den Autoren Abbildungen von Abschlägen mit früheren oder späteren Verwendungsdaten zuzusenden.
Stempelgeräte und ihre Verwendung
Insgesamt geht es den Autoren um die Erfassung der Stempelgeräte und ihre zeitliche Eingrenzung der Verwendung; die Kategorisierung und Zuordnung zu bestimmten Stempeltypen ist nicht Gegenstand der Untersuchung. Forschende, egal ob postgeschichtlich oder heimatgeschichtlich interessiert, finden trotzdem reichlich „Futter“: Angegeben sind auch die OPD bei Eröffnung, das Eröffnungsjahr, Datum, die Seite des Amtsblattes, in dem die Eröffnung mitgeteilt wurde sowie die Verwaltungszugehörigkeit des Ortes und weitere Veränderungen im Laufe der Zeit, wie die Klasse der Postanstalt.
Die Ortsverzeichnisse gaben außerdem Aufschluss über die Einwohnerzahl. Die Zusatz-Daten bergen unter Umständen Hinweise auf die Häufigkeit von Stempelabschlägen oder auch zum Postaufkommen, das sich aufgrund der Industrialisierung und des wachsenden Tourismus (z.B. im Harz), in vielen Orten erhöhte.
Wie bei den beiden ersten Bänden der Reihe „Neue Postorte“ belassen es die Autoren im Katalogteil nicht bei der reinen Stempelauflistung. Zur Freude der Belegesammler sind auch Stücke abgebildet, die das Handbuchwissen ergänzen – wie ein Normalbrief von 1897 auf Seite 38, der einen zweiten Stempelabschlag erhielt, weil der erste schlecht erkennbar war.
Neue deutsche Reichspostorte 1875–1902 und deren Aufgabestempel bis ca. 1918. Herzogtum Braunschweig. Peter Löser, Manfred Wiegand u. Thomas Schulz u. Mitarbeit v. Dirk Schmietendorf u. Manfred Schwarz. 108 Seiten, ca. 240 Abbildungen, 9 Tabellen. A4, durchgängig farbig, cellophaniert, Fadenbindung. Preis: 10 Euro. Bezug: www.arge-krone-adler.de/literatur/
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Mittelmeerländer 2024/2025 (E 9)
ISBN: 978-3-95402-479-7
Preis: 74,00 €
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