Advertorial: Breitrandiges Täubchen
1845 war man in Basel besonders fortschrittlich. Bekanntlich gab es damals in der Schweiz noch kein einheitliches Postwesen – jeder Kanton war selbst dafür verantwortlich. Am 1. Juli 1845 erblickte die so genannte Basler Taube oder „Dybli“ das Licht der Welt. Der Postwert der Basler Taube betrug 2½ Rappen und war für Briefe bis zu 1 Lot, das sind 15 Gramm, im Stadtgebiet von Basel bestimmt. Der Architekt Melchior Berri wählte als Motiv eine weisse Taube, die von der Inschrift Stadt-Post-Basel umgeben ist. Das Briefmarkenmotiv wurde in den drei Farben schwarz, blau und karmin hergestellt und ist somit die erste mehrfarbige Briefmarke der Welt.
Die Briefmarke wurde geschnitten, also unperforiert ausgegeben. Vollrandig, besser breitrandig ausgeschnitten, ist hier ein Qualitätskriterium. Da die Taube im Schalterbogen eng aneinander gedruckt wurde, wurden die Randlinien an einer oder mehreren Seiten beschädigt. Extrem breitrandige Exemplare sind also sehr selten und hochpreisig; eins davon kommt nun am 25. Februar im Auktionshaus Rauhut zur Versteigerung.
Briefmarken Vierländerkatalog 2024
ISBN: 978-3-902662-72-9
Preis: 79,90 €
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Die Losbeschreibung: Basel, 2 1/2 Rp. schw./hellblau/rot, sog. „Basler Taube“, allseits extrem breitrandig, auf Unterlage mit zentrischem K2 „Basel 18. Aout. 1848 Vor-Mittag“. Ein Ausnahme-Exemplar dieser Marke, die sonst praktisch deshalb immer berührt vorkommt, weil selten alle drei Druckfarben passergenau gedruckt wurden; zumindest eine Seite wurde durch versetzte Druckfarbe immer berührt.
„Das vorliegende Stück ist sogar noch breiter geschnitten als die von uns 2008 für 25 000 Euro mit Aufgeld versteigerte Taube“, heißt es in der Losbeschreibung. Das vorliegende Stück habe der Vorbesitzer erst im September 2020 bei Corinphila für 15 000 Schweizer Franken ersteigert. Ein Attest v.d. Weid als „Belle pièce en parfait état de conservation et de fraicheur“ liegt vor. Das Stück befand sich einst in der Sammlung des Philatelisten Jack Luder und steht mit 15 000 Euro im Michel. Der Ausruf beträgt 10 000 Euro.
Titelabbildung: Ausnahme-Exemplar der Basler Taube (Auktionshaus Harald Rauhut)