Briefmarke des Monats Februar: Mahatma Gandhi, entschlossen und gewaltlos
Am 30. Januar 1948 starb Mahatma Gandhi, erschossen von einem fanatischen nationalistischen Hindu. Die gesamte Welt war bestürzt über den Tod des Pazifisten. Zu seinem 75. Todestag erinnert die kroatische Post in Bosnien mit einer Sondermarke an den Freiheitskämpfer.
Nach Abschluss seines Jurastudiums in London wurde Gandhi Anwalt in Bombay. Ein Mandat in einem Rechtsstreit führte ihn nach Südafrika. Hier setzte er sich für die Rechte der in Südafrika lebenden Inder ein und entwickelte seine Ideen des gewaltlosen Widerstands und des zivilen Ungehorsams zum Erreichen von sozialer Gerechtigkeit und Frieden. Gandhi unterstützte die rund 60000 indischen Migranten, die sich als Minenarbeiter in Bergwerken verdingten oder als Erntehelfer auf den Zuckerrohrfeldern schufteten und ermutigte diese, für ihre Rechte einzutreten.
Als Gandhi nach Indien zurückkehrte, erlebte er, wie das indische Volk durch unfaire und diskriminierende Gesetze von der britischen Kolonialmacht unterdrückt wurde. Er propagierte gewaltfreie Methoden des zivilen Ungehorsams durch passiven Widerstand gegenüber den britischen Behörden. Sein spektakulärster und wirksamster Aufmarsch datiert auf das Jahr 1930.
Forderung: Salzsteuer abschaffen
Gandhi rief damals zum Salzmarsch auf und verlangte von der Regierung, die eingeführte Steuer auf das Würzmittel abzuschaffen. Von seinem Wohnort lief er an 24 Tagen 385 Kilometer bis zum Dorf Dandi am Arabischen Meer, unterwegs schlossen sich ihm immer mehr Inder an. Am Zielort waren es mehrere Tausend. Dort am Strand hob Gandhi symbolisch einige Sandkörner auf, um gegen das britische Salzmonopol zu protestieren. Salz war seit jeher ein bedeutender Wirtschaftsfaktor Indiens und für die Bevölkerung unentbehrlich, um einerseits das Grundnahrungsmittel Reis zuzubereiten, andererseits im heißen Klima den täglichen Elektrolytverlust auszugleichen.
Gandhi forderte seine Landsleute auf, gewaltfrei ihr eigenes Salz zu gewinnen, indem sie eine flache Schüssel mit Salzwasser in die Sonne stellten und verdunsten ließen. Die Inder taten es ihm nach und verweigerten die Salzsteuer. Bei dieser und anderen Protestaktionen wurde Gandhi stets von seiner Ehefrau Kasturba unterstützt, mit der er mehr als 60 Jahre verheiratet war und vier Söhne hatte.
Bürgerlicher Ungehorsam
Obwohl die Kampagne zu Hunderten von Verhaftungen führte und auch Gandhi festgenommen wurde, erwies sich die Protestaktion als einer der erfolgreichsten Schritte im Kampf gegen die britische Herrschaft in Indien. Mittelfristig erzeugte Gandhis bürgerlicher Ungehorsam eine Dynamik aus internationalem, politischem Druck auf die Briten, stärkte den Ausbau ziviler indischer Organisationen, die die alte Ordnung nicht mehr hinnahmen und beschleunigte den Abzug der britischen Kolonialtruppen aus dem indischen Subkontinent.
Heute wird Mahatma Gandhi in Indien als Nationalheld verehrt. Sein Geburtstag am 2. Oktober ist einer von drei indischen Nationalfeiertagen. Seine gewaltfreien Massenkampagnen gegen die britische Kolonialmacht sind noch immer eine weltweite Inspirationsquelle und ein emanzipatorischer Gegenpol zu gewaltsamen und kriegstreiberischen Tendenzen. Daher ist das markante Gandhi-Porträt der kroatischen Post in Bosnien unsere Briefmarke des Monats Februar 2023. Marke, 8er-Bogen, Ersttagsstempel und Ersttagsbrief können online unter www.epostshop.ba erworben werden.
Serie im gedruckten BMS
Die „Briefmarke des Monats“ ist eine Beitragsreihe in der Printausgabe des BRIEFMARKEN SPIEGEL, die wir auch online präsentieren. Jeden Monat stellen wir eine neue Briefmarke oder einen neuen Block vor. Die aktuelle Neuausgabe wurde in der Ausgabe 2/2023 vorgestellt, die seit 27. Januar 2023 im Handel erworben werden kann. Abonnenten erhalten das aktuelle Heft immer ein paar Tage vor dem Erstverkaufstag direkt in den Briefkasten und sparen dabei noch Geld.
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