Zinnober Zacke: Dauermarken pfui, Sondermarken hui?

Posted on 16. November 2022 by BMS-Redaktion in Philatelie-Panorama with 0 Comments

Ich brauchte Dr. Phils Rat. In unserer Jugendgruppe gab es Stress. Tabea und Kevin hatten Briefmarken getauscht und nach dem Tausch fühlte Kevin sich etwas über das Ohr gehauen: Er hatte Tabea zwei Pferdebriefmarken gegeben und dafür zwei Blumenmarken bekommen. Das Problem: Kevins Kumpel sagte, dass das ein blöder Tausch gewesen sei, weil Tabea zwei Sondermarken und Kevin zwei Dauermarken bekommen hatte. Es sei deppert gewesen, sich darauf einzulassen.

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Gehören zu den ältesten Sondermarken Deutschlands.

Dr. Phil ließ sich natürlich nicht lange bitten. Natürlich sei das so eine Sache, aber es gebe ja sehr seltene und teure Dauermarken und billige Sondermarken. Generell seien aber Sondermarken beliebter als Dauermarken.

Das kommt daher, dass Dauermarken über einen langen Zeitraum immer wieder nach Bedarf nachgedruckt werden. Die meisten von ihnen sind daher sehr häufig. Aber halt nicht alle, weil es unter den Dauermarken auch Wertstufen gibt, die recht selten verwendet werden, zum Beispiel für einen Einschreibbrief ins Ausland. Oder die Marke ist zwar oft gedruckt worden, weil sie aber meist für Päckchen verwendet wurde sind viele gebrauchte Exemplare in schlechtem Zustand.

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Oft wurden bei Dauermarken nur die Farbe und die Wertstufe geändert.

Umgekehrt gibt bei den Sondermarken viele Ausgaben, die sehr häufig gedruckt wurden, wie etwa die Leuchtturmmarken Deutschlands. Zumindest die Ausgaben zum Porto des Standardbriefes sind gebraucht auch in toller Erhaltung völlig unproblematisch zu beschaffen.

Man kann also nicht so einfach sagen, Sondermarken seien toll und Dauermarken blöd.

Dr. Phil hat den Streit übrigens toll gelöst: Er kam in der nächsten Gruppenstunde mit einem Koffer voller Briefmarken vorbei und jeder durfte sich einige Briefmarken aussuchen.

Dr. Phil informiert:

Wenn nur billige Briefmarken getauscht werden, kann man durchaus Stück gegen Stück tauschen. Voraussetzung ist natürlich, dass man sich gegenseitig vertraut. Aber es stimmt natürlich schon: Die meisten Dauermarken sind bei den Sammlern deutlich weniger beliebt als die Sondermarken.

Oft zu Unrecht: Die Dauermarken entsprechen auch heute noch sehr häufig dem echten postalischen Bedarf. Bei Sondermarken steht hingegen immer wieder im Vordergrund, dass Sammler sie kaufen und die Post gar keine Leistung erbringen muss, außer halt die Briefmarke zu drucken und zu verkaufen.

Vielleicht liegt der schlechte Ruf von Dauermarken auch daran, dass hier oft für mehrere Wertstufen dasselbe Motiv verwendet wurde. Nur die Farbe wurde gewechselt. Natürlich gibt es auch für Sondermarken Beispiele für diesen Farb- und Motivmangel, aber häufig ist das nicht unbedingt.

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