Briefmarke des Monats: Symmetrische Formen als Kunstkonzept

Briefmarke des Monats: Symmetrische Formen als Kunstkonzept

Die Dezemberwochen mit ihren frühen Winterabenden bieten Zeit zum Innehalten, zur inneren Einkehr, zum Ruhe annehmen, sich auf die Stille einlassen und voller Vorfreude einem besinnlichen Weihnachtsfest entgegen zu sehen. Düfte von Orangenschalen, Zimt, gebrannten Mandeln, süßen Plätzchen, aromatischem Glühwein oder würziger Bratwurst begleiten diese Stimmung. Wenn dann noch Eiskristalle mit ihrem Blütenmuster die Fensterscheiben verzieren und der Himmel Pulverschnee ausschüttet, steht einer weißen Weihnacht nichts mehr entgegen.

Bei dem Schnee, der in leicht luftigen Flocken langsam vom Himmel auf den Boden rieselt, handelt es sich um zahlreiche kleine Schneekristalle, die sich zu Kristallgittern verbinden. Die Schneeflocken bilden sich beim Zusammentreffen feuchter Luft mit kalten Temperaturen.

Erste Fotos von Schneekristallen

Johann Heinrich Flögel (1834–1918) gelang es im Februar 1879 als erstem Menschen, fotografische Aufnahmen von Schneekristallen anzufertigen. Der Jurist Flögel war ein vielseitig interessierter Zeitgenosse, der sich neben seinen Verwaltungsaufgaben vor allem für Astronomie und Naturwissenschaften begeisterte. Auch der US-amerikanische Farmer Wilson Bentley (1865–1931) bestaunte die gefrorenen Miniaturen, er fotografierte über 5000 Schneekristalle unter einem Mikroskop. Rund die Hälfte seiner Aufnahmen publizierte er 1931 in einem Fachbuch.

Neunzig Jahre später faszinieren die verblüffenden Symmetrieeigenschaften von Schneeflocken immer noch und wurden von der Post Luxemburg zur Illustration ihrer aktuellen Weihnachtsmarken aufgegriffen. Dabei arbeitete die Post Philately eng mit dem Künstler Jens W. Beyrich zusammen. Der in der Schweizer Gemeinde Sorengo geborene Beyrich studierte zunächst Ingenieurwesen und Ökonomie, engagierte sich aber auch auf dem internationalen Kunstmarkt.

Digitaldrucke und Skulpturen

Hypersymmetrics ist eine künstlerische Darstellungsform, die Jens W. Beyrich entwickelt hat, er versteht darunter mehrdimensionale, miteinander verwobene symmetrische Strukturen. Beyrichs Werke, vor allem Digitaldrucke und Skulpturen, wurden bereits in Großbritannien, Liechtenstein, der Schweiz, Deutschland, Luxemburg, San Marino und Italien ausgestellt.

Passend zu den Luxemburger Weihnachtsmarken wird das Nationale Museum für Geschichte und Kunst in Luxemburg Stadt, eine Ausstellung zum Thema der Ästhetik der Symmetrie und ihrer Bedeutung in Geschichte und Kunst präsentieren. „Es ist eine spannende Gelegenheit für den Besucher, Wissenschaft, Geschichte und Kunst gleichzeitig zu erleben, und für mich, einige meiner Kunstwerke und Antiquitäten aus meiner Sammlung zu zeigen“, erklärte in einem Interview. Die diesjährigen symmetrischen Weihnachtsmotive sind unsere Briefmarken des Monats Dezember.

Die „Briefmarke des Monats“ ist eine Beitragsreihe in der Printausgabe des BRIEFMARKEN SPIEGEL, die wir auch online präsentieren. Jeden Monat stellen wir eine neue Briefmarke oder einen neuen Block vor. Die aktuelle Neuausgabe wurde in der Ausgabe 12/2021 vorgestellt, die seit 25. November 2021 im Handel erworben werden kann. Abonnenten erhalten das aktuelle Heft immer ein paar Tage vor dem Erstverkaufstag direkt in den Briefkasten und sparen dabei noch Geld.


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Authored by: Kai Böhne

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