Verbindung halten: (Post)kommunikation unter schwierigen Verhältnissen
Mehr und mehr nimmt sich die wissenschaftliche Geschichtsforschung der Entwicklung der Post- und Kommunikation an. Publizierten bislang vornehmlich Hobbyhistoriker, darunter viele Philatelisten, wächst die Zahl der Veröffentlichungen von Wissenschaftlern wie Rene Smolarski. Der vorliegende Band entstand im Nachklang eines Symposiums in Berlin.
Smolarski selbst analysiert in seinem einleitenden Beitrag die Entwicklung der postgeschichtlichen Forschung. Die weiteren Beiträge spiegeln die Vielfalt des Sujets. Dabei fassen die Autoren durchaus heiße Eisen an. Konstanze Soch untersuchte die Auswirkungen der während der deutschen Teilung versandten Geschenkpakete auf die zwischenmenschlichen Beziehungen. Dem Selbstbildnis des Adels auf Ansichtskarten spürte Amelie Dreecke nach. Heinz Wewer belegt anschaulich den historischen Wert der Post aus den Konzentrationslagern. Maksim Viktorovich Fomenko untersuchte die Organisation und Verwaltung der sowjetischen Feldpost im Zweiten Weltkrieg, Christian Methfessel allgemein die Kommunikation in Zeiten imperialer Kriege.
Rundum lesenwert
Friedlich genutzte Technik stellt Christoph Borbach vor. Dank der Erfindung der Echoortung konnten die Betreiber der Rohrpostnetze gezielt Störungen beheben. Der Wirtschaftsgeschichte wandte sich Stefan Geissler zu, der die Bedeutung der postalischen Kommunikation für die frühneuzeitliche Marineversicherung analysierte. Aus Lloyd’s List ging die Börse Lloyd’s of London hervor. Schließlich untersuchte Reiner Prass die Briefwechsel europäischer Reisender nach Äthiopien und in den Sudan und dem Gothaer Kartografen August Petermann. Der Band ist rundum lesenswert. Wer sich ernsthaft mit der Post- und Kommunikationsgeschichte befasst, sollte ihn in seine Bibliothek aufnehmen.
Verbindung halten. (Post)kommunikation unter schwierigen Verhältnissen. Von Rene Smolarski (Hrsg.). 240 Seiten, 62 Farbabbildungen, Format 16 x 23,5 cm, gebunden mit Festeinband. ISBN 978-3-8471-1228-0. Preis: 45 Euro. Erhältlich im Buchhandel.
Skandinavien 2024/2025
ISBN: 978-3-95402-480-3
Preis: 74,00 €
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