Manipulierte Briefe – Propagandafälschung von 1920
Heute ist er zumeist latent zu spüren, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte man ihn offen äußern, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Er zeigte sich unter anderem in Zeitungen wie der „Ostdeutschen Rundschau“, die mit ihrem Antisemitismus warb. In den historischen Kontext stellt Wolfgang Baldus eine Propagandafälschung, die bis heute Rätsel aufwirft. Nur wenige Stücke und Briefe sind von der Marke in der Zeichnung der 80-Heller-Freimarke Deutschösterreichs von 1920, MiNr. 312, mit der Inschrift „Jüdischösterreich“ bekannt, wobei die Briefe manipuliert sind. Baldus untersuchte sie am Computer und nennt als plausibelste Methode der Herstellung die Verwendung zeitgenössischer Briefe mit ausgetauschter Frankatur unter missbräuchlicher Verwendung der Poststempel.
Somit liegt die Vermutung nahe, dass die Fälschung im Umfeld der Post entstanden sein kann. Die reich illustrierte und anschaulich geschriebene Veröffentlichung macht auf eine vielen unbekannte Fälschung zum hundertsten Jahrestag ihrer Entstehung aufmerksam.
Jüdischösterreich. Die erste Propagandafälschung der Welt. Eine philatelistische Studie. Von Wolfgang Baldus. 36 Seiten, über 100 Farbabbildungen, Format DIN A4, Spiralbindung. Preis: 20 Euro einschließlich Versand. Erhältlich bei Wolfgang Baldus, Heilwigstr. 85, 81827 München, wolfgang-baldus@t-online.de, www.wolfgang-baldus.de.