39 Jahre mit 34 Portoperioden

39 Jahre mit 34 Portoperioden

Was macht eine Postverwaltung, wenn die Gebühren um das Achtfache steigen, aber keine Briefmarken dafür zur Verfügung stehen? Vor der Frage stand die Reichspost 1923. Zum 26. November sollten die Paketporti gewaltig in die Höhe schießen. Flugs ordnete sie an, verklebte Briefmarken mit dem Vierfachen des Nennwertes zu berechnen. Damit alles seine Ordnung hatte, erhielten die Paketkarten einen „Gebühr bezahlt“-Vermerk.
Akribisch durchleuchtet Paul-Jürgen Hueske die nicht weniger als 34 Portoperioden in den Jahren zwischen 1906 und 1945. Die trockene Materie der in knappen Erläuterungen und Tabellen dargestellten Gebühren präsentiert er mit ausdrucksstarken Belegen, die mitunter neben der Post- auch die Zeitgeschichte spiegeln. So zeigt er beispielsweise eine Meldung wegen unbestellbarer Pakete, die an Robert Bosch in Stuttgart ging. Der Empfänger, die Firma Fr. Lueg Nachf. in Bochum, besteht noch heute und handelt mit Automobilen. Alle Informationen des gehaltvollen Buches sind klar verständlich aufbereitet, die Bestimmung eigener Belege fällt leicht. Da Paketpost ausschließlich aus dem Bedarf stammt, ist zu wünschen, dass sich zahlreiche Sammler dem Gebiet zuwenden und Hueskes Buch eine große Verbreitung findet. 

Die Entwicklung des Paketportos und der Nebengebühren für das Inland im Deutschen Reich von 1906 bis 1945. Von Paul-Jürgen Hueske. 292 Seiten, über 430 Farbabbildungen, Format DIN A5, broschiert. Preis: 28 Euro (Mitglieder des Bücherringes auf Neues Handbuch, Poststempelgilde und Infla Berlin 24,50 Euro) plus 2 Euro Versandkosten. Erhältlich bei der Arbeitsgemeinschaft Neues Handbuch der Briefmarkenkunde, Literaturversand, H.-J. Naumann, Grabbeweg 36 A, 59494 Soest, Tel. 02921 / 82351, E-Mail: r-hj.naumann@t-online.de, www.neues-handbuch.de.


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Authored by: Torsten Berndt

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