Briefmarke des Monats: Erste Weltumseglung vor 500 Jahren
Einmal den Globus zu umrunden erscheint mit heutigen Mitteln nicht mehr als besondere Meisterleistung. Vor 500 Jahren galt dies freilich noch als nahezu unmöglich, als der portugiesische Seefahrer Ferdinand Magellan am 20. September 1519 mit fünf Schiffen vom andalusischen Sanlúcar de Barrameda aus in See stach. Ein Jahr zuvor schloss Magellan mit dem spanischen König Karl I. einen Vertrag und erhielt den Auftrag, innerhalb der spanischen Welthälfte „Inseln und Festländer zu entdecken, reiche Gewürzvorkommen und andere Dinge“. Dazu erhielt Magellan fünf hochseetüchtige Schiffe. Es handelte sich dabei um die Trinidad als Flaggschiff, die San Antonio, die Concepción, die Victoria und die Santiago. Die Besatzung bestand zum grössten Teil aus Spaniern, aber auch Portugiesen, Italiener, Franzosen und einige andere Nationen waren mit an Bord.
Hunger, Krankheiten und Erschöpfung
Die Reise führte an der afrikanischen Küste entlang bis Sierra Leone. Nach der Überquerung des Atlantiks segelte die Flotte von Brasilien nach Argentinien. Am 30. März 1520 erreichten sie Puerto San Julián, dort beschloss Magellan zu überwintern. Aufgrund der schlechten Versorgungslage, von Hunger, Krankheiten und Erschöpfung kam es zur ersten Meuterei. Nachdem diese niedergeschlagen war, erlitt die Santiago während einer Erkundungsfahrt Schiffbruch. Die verbliebenen vier Schiffe verliessen im August 1520 das Winterquartier und setzten ihre Reise fort, um alle Buchten und Flussmündungen nach einer Passage abzusuchen. Am 21. Oktober 1520 erreichten sie das Kap der Jungfrauen und entdeckten bald darauf die lange gesuchte Durchfahrt. Bei der Erkundung dieser Durchfahrt brach auf der San Antonio erneut eine Meuterei aus, worauf diese nach Spanien zurückkehrte. Die nun auf drei Schiffe geschrumpfte Flotte bewältigte die mühsame Fahrt durch die Meerenge, die heute als Magellanstrasse bekannt ist, und erreichte am 28. November 1520 den Pazifischen Ozean.
Magellan fand bei Gefechten den Tod
Die Überquerung des Pazifiks dauerte fast vier Monate und kostete rund 20 Menschen das Leben. Im März 1521 erreichten sie die Marianen, segelten weiter zu den Philippinen, wo Ferdinand Magellan bei Gefechten mit Einheimischen am 27. April 1521 den Tod fand. Die wenigen Überlebenden versenkten die Conceptión und teilten sich auf die Trinidad und die Victoria auf. Der Besatzung der Victoria gelang es auf der Molukken-Insel Tidore, endlich die ersehnten Gewürze zu erwerben, während die Mannschaft der Trinidad auf Halmahera in portugiesische Gefangenschaft geriet. Die Victoria kehrte unter dem Kommando von Juan Sebastián Elcano nach Spanien zurück, wo sie am 6. September 1522 mit nur noch 18 Mann den Ausgangshafen erreichte. Die erste Weltumseglung war vollendet, sie hatte zwei Jahre, elf Monate und zwei Wochen gedauert.
Sonderblock mit drei Briefmarken
Das Fürstentum Liechtenstein widmet dieser ersten Weltumseglung einen Sonderblock mit drei Briefmarken. Diese mit einer Heissfolienprägung in Gold veredelten Werte bilden unseren Markenblock des Monats September. Die linke Briefmarke zeigt die Victoria (Wertstufe 1,30 Schweizer Franken), das einzige Geschwaderschiff, das die Weltumseglung vollendete. In der Mitte wird Ferdinand Magellan (Wertstufe 2,80 Schweizer Franken) porträtiert und auf der rechten Marke wird dessen gewaltsamer Tod auf den Philippinen (Wertstufe 2,20 Schweizer Franken) festgehalten.
Serie im gedruckten BMS
Die „Briefmarke des Monats“ ist eine Beitragsreihe in der Printausgabe des BRIEFMARKEN SPIEGEL, die wir auch online präsentieren. Jeden Monat stellen wir eine neue Briefmarke oder einen neuen Block vor. Die aktuelle Neuausgabe wurde in der Ausgabe 9/2019 vorgestellt, die seit 30. August 2019 im Handel erworben werden kann. Abonnenten erhalten das aktuelle Heft immer ein paar Tage vor dem Erstverkaufstag direkt in den Briefkasten und sparen dabei noch Geld.
Alpenländer 2024 (E 1)
ISBN: 978-3-95402-471-1
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