Hauptmann von Köpenick: Keine Gemeinschaftsausgabe
PostPhilately Luxemburg prüft für 2022 die Ausgabe einer Sondermarke zu Ehren Wilhelm Voigts. Der 1906 als Hauptmann von Köpenick zu Weltruhm gelangte Schuster lebte seit 1910 in Luxemburg und ist dort auch verstorben. Sein Grab, das zwischenzeitlich eingeebnet zu werden drohte, wird heute von der Stadt Luxemburg gepflegt.
Deutsche Post erteilt Absage
Die Anregung, Voigt eine Sondermarke zu widmen, hatte Uwe Kensing unterbreitet. Er schlug eine Parallelausgabe Deutschlands und Luxemburgs vor. Von der Deutschen Post erhielt die Luxemburger Post aber eine Absage. Zur Begründung hieß es, es werde philatelistisch keiner Todestage mehr gedacht. Nunmehr entscheidet das Comité Philatélique, ob Luxemburg allein Voigt ehrt. Um Voigts Tat rankt manche Legende. Er selbst behauptete, ihm sei es darum gegangen, einen Pass zu erhalten, nachdem er zuvor Opfer willkürlich verhängter Aufenthaltsverbote geworden war. Pässe wurden aber vom Landratsamt in Teltow und nicht im Rathaus Köpenick abgegeben. Die These, man bekomme ohne Arbeit keinen Pass und ohne Pass keine Arbeit, geht auf den Dichter Carl Zuckmayer zurück. Historisch ist sie eindeutig falsch. Nach seiner Haftentlassung Anfang 1906 hätte er ohne Weiteres einen Pass erhalten können, wenn er sich statt in Berlin dort gemeldet hätte, wo er vor seinem Haftantritt registert gewesen war, also entweder in seiner Heimatstadt Tilsit in Ostpreußen oder an seinem letzten Aufenthaltsort im Regierungsbezirk Posen.