Informativ und aktuell: DBZ 18/2018
Ein bemerkenswertes Kapitel Philateliegeschichte erzählt Gerhard Lang-Valchs in Heft 18/2018 Ihrer DBZ. Er blickt zurück in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die Herausgeber der Kataloge, Alben und Zeitschriften nach Möglichkeiten suchten, die Bände ansprechend zu illustrieren, um die Sammler zum Kauf zu animieren. Emil Louis Richard und Louis Wilhelm August Senf kamen zudem auf die Idee, dem Illustrirten Briefmarken Journal hochwertige Faksimiles beizugeben. Doch woher kamen die Klischees dafür? Die Spur führt zu einem Mann, der seinerzeit zahlreiche Katalog-, Alben- und Zeitschriftenverleger belieferte, aber auch seinen Eintrag in einem weniger rühmlichen Kapitel der philatelistischen Annalen hat.
Postleitzahlen & Schwarze Kabinette
Spiegelt das Titelthema vor allem Philateliegeschichte, erinnert Karlheinz Walz an ein bedeutendes Kapitel deutscher Postgeschichte. Als weltweit erste Postverwaltung führte die Deutsche Bundespost 1961 Postleitzahlen ein, die ein systematisches und letztlich automatisches Sortieren der Sendungen gestatteten. Ute und Elmar Dorr setzen ihren Artikel zur Geschichte des Orient-Express‘ fort. Dieses Mal stehen Belege mit der legendären Vignette im Mittelpunkt. Dem Schwarzen Kabinett widmet Peter Fischer die Basiswissen-Seite, frankierten Überweisungslisten eine weitere Seite. Dank der Meldungen von Karlheinz Walz und Arthur Schnaible kann er belegen, dass es die Listen nicht nur in der DDR, sondern auch in der Bundesrepublik gab. Schließlich weist ein Kurzartikel auf zweisprachige Tagesstempel hin; gemeint sind natürlich die Ortsbezeichnungen.
Fast 125 Jahre zurück schaute Michael Burzan. Ein Portomarken-Provisorium erschien 1895 in Bayern. Mit Provisorien wartete die Deutsche Post der Bizone auch 1948 nach der Währungsreform auf, als sie die Band- und Netzaufdrucke an die Schalter brachte. Die Bandaufdrucke mit Druckerzeichen stehen im Mittelpunkt der aktuellen Marktstudie Burzans. Alfred Peter fand derweil in den Akten des MPF Informationen zu einer Ausgabe mit recht eigentümlichem Titel: „Das sozialistische Eisenbahnwesen und seine Traditionen“. Hatte die DDR 1960 noch 125 Jahre deutsche Eisenbahn gefeiert, mochte sie 1985 den 150. Jahrestag nicht mehr würdigen. Als der VEB Philatelie Wermsdorf dann zwecks Devisenbeschaffung noch zur Philatelia eine Ganzsache mit privatem Zudruck kreieren wollte, griff die Obrigkeit ein, denn der Zudruck sollte den Kölner Dom zeigen …
Tag der Briefmarke
Für private Zudrucke vorgesehen ist die Blankoganzsache zum Tag der Briefmarke, der dieses Jahr an die Gründung des Norddeutschen Postbezirkes 1868 erinnert. Sie erscheint am 13. September, ebenso eine Ganzsache zum 200. Jahrestag der Erhebung Fürths zur Stadt. Allerdings ist die Inschrift des Umschlages falsch, den Fürth erhielt bereits 1808 den Rang einer Stadt II. Klasse. Damit war Fürth bereits vor 210 Jahren eine Stadt, die dann 1818 zur Stadt I. Klasse aufstieg. Beide Ganzsachen stellen wir ebenso ausführlich vor wie die Neuheiten Österreichs, Liechtensteins, der Vereinten Nationen und eine meng.post-Ausgabe Luxemburgs. Die in Kürze präsentierten Neuheiten reichen von Andorra bis Zypern, Algerien bis Wallis und Futuna.
Polarpost und Weltkulturerbe
Der ältesten Republik der Welt erweist Dietrich Ecklebe die Reverenz. Zehn Jahre ist es her, dass San Marino den Eintrag in die Unesco-Liste des Weltkulturerbes der Menschheit feiern durfte. Dem zivilisatorischen Erbe widmet sich auch die Wiener Naturschutzorganisation „Alliance For Nature“, die vor 30 Jahren ins Leben trat. Galina Chapovalova erinnert daran. Auf der Polarpost-Seite würdigt Harald Kuhl den norwegischen Forscher und Kapitän Otto Sverdrup, der zunächst Fridtjof Nansens Expedition mitgestaltete und sich später bleibenden Ruhm mit der Kartierung arktischer Inseln im Norden Kanadas erwarb.
Reichlich aktuelle Stempel aus Deutschland und Italien kann Jacky Stoltz für die Luftpost-Seite melden. Helmut Caspar blickte dagegen in die Zukunft und stellt die 2019 erscheinende Gedenkmünze zum Jubiläum des Bauhauses vor. Brandaktuell sind die umfangreichen Berichte Birgit Freudenthals aus Vereinen und Arbeitsgemeinschaften. Die Palette reicht dieses Mal von Philipp Melanchthon in Wittenberg bis hin zur Verwendung in der Sowjetischen Besatzungszone erschienener Marken in Berlin (West).
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