Heinrich der Schwarze – zum Tausendsten!
Heinrich der Schwarze – so nannten Zeitgenossen den deutschen König und römischen Kaiser Heinrich III. und spielten damit wohl nicht nur auf das Aussehen des schwarzhaarigen Herrschers an. Der zweite Salierkaiser war ein überaus ernster, herrischer Mann; heute würde man von ihm sagen, er „ging zum Lachen in den Keller“. Tief religiös und von hohem Sendungsbewusstsein, versuchte er nicht ohne Erfolg, Staat wie Kirche nach seinen Idealen zu gestalten. Kein anderer mittelalterlicher Kaiser hat eine solche Machtfülle in seiner Person vereinigt. Dieter Heinrich wagt einen Rückblick ins elfte Jahrhundert und stellt Heinrich III. sowie einige seiner Weggefährten auf philatelistischen Belegen vor:
Der Papstmacher
Am 28. Oktober des Jahres 1017, am Tage der Apostel Simon und Judas Thaddäus, wurde Konrad dem Älteren, einem salfränkischen Edlen, von seiner Frau Gisela ein Sohn geboren, den man Heinrich nannte. Davon nähme heute kaum noch jemand Notiz – und ein Bochumer Historiker hätte auch nicht just vor einer Ausstellung zur 1000. Wiederkehr dieses Tages Zweifel an dem korrekten Geburtsjahr angemeldet –, wenn nicht knapp sieben Jahre später besagter Konrad auf einer Reichsversammlung in Kamba am Rhein als Konrad II. zum deutschen König gewählt worden wäre. Nach den Vorstellungen jener Zeit galt der Erstgeborene als potentieller Nachfolger im Königtum. Dazu erfuhr Heinrich eine gediegene Ausbildung; zwei Bischöfe und seine hoch gebildete Mutter vermittelten ihm sowohl religiöse Werte als auch geistig-literarisches Wissen. Die Teilnahme an der Kaiserkrönung seines Vaters 1027 in Rom hinterließ bei dem Knaben bleibende Eindrücke und Vorstellungen von seinem künftigen Amt. In Urkunden bereits als „spes imperii“ (Hoffnung des Reiches) bezeichnet, wurde der Zehnjährige Ostern 1028 auf einer Fürstenversammlung in Köln zum König erhoben und gekrönt. [..]
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Abbildungen: Schwaneberger Verlag
Text Titelbild: Kurz vor seinem Tode investierte Heinrich III. 1056 den Goslarer Dompropst Anno zum neuen Erzbischof von Köln. Sechs Jahre später entführte dieser Kirchenfürst heimtückisch den zwölfjährigen Heinrich IV. und riss die Reichsregentschaft an sich. Der Stempel erinnert daran, dass der umstrittene Bischof als Gründer des Reformklosters Siegburg 1183 heilig gesprochen wurde.