Staatliche Münze Berlin – Frisch geprägt

Staatliche Münze Berlin – Frisch geprägt

Die Staatliche Münze Berlin blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurück und schaut optimistisch in die Zukunft. Seit zehn Jahren im Bezirk Reinickendorf in einer umgebauten Glasfabrik ansässig, hat sie im vergangenen Jahr einen Überschuss von zwei Millionen Euro erwirtschaftet, nach den Worten des Münzstättenleiters Andreas Schikora ein beachtliches Ergebnis. Jetzt wird darüber nachgedacht, ob das Grundstück an der Ollenhauerstraße 97 angekauft werden soll oder ob die Münze das Gebäude weiter anmietet. „Wir können uns beides leisten, entsprechende Mittel stehen bereit“, sagt Schikora.

Prägung von Münzen in Berlin, München, Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe gesichert

Andreas Schikora auf historischen Pfaden.

Mit der Prägung von 200 Millionen Kursmünzen habe sich Berlin 2016 an der Bereitstellung von bundesdeutschem Hartgeld beteiligt. Neu sei, dass auch wieder 10-Cent-Münzen, versehen mit dem Traditionsbuchstaben A, ins Programm genommen wurden. Da die Deutschen ihre Euro- und Cent-Münzen lieben, ganz im Unterschied zu anderen Ländern, die mehr und mehr auf ihr Hartgeld verzichten, sei die Zukunft der fünf deutschen Prägeanstalten in Berlin, München, Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe gesichert.

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In Kürze wird die neue Münze zur 500-Jahrfeier der Reformation im Wert zu 20 Euro angeprägt und bald auch ausgeliefert. Eine noch das ganze Jahr laufende Ausstellung der Staatlichen Münze schildert den Werdegang dieser und weiterer Gedenkprägungen. Zur World Money Fair Anfang Februar 2017 erschien eine neue 5-Euro-Münze zum Thema „Tropische Zone“ mit fliegenden Vögeln darauf. Das Geldstück mit rosenrotem Ring ist bereits in Arbeit und wurde auf der internationalen Münzenmesse präsentiert. „Die Fünfer von 2016 mit dem blauen Ring schlugen sensationell gut ein, die Auflage von 400000 Stück hat lange nicht ausgereicht, wir hätten gern mehr hergestellt“, sagt Schikora.

„Die Fünfer von 2016 mit dem blauen Ring
schlugen sensationell gut ein.“ Andreas Schikora

Panda-Münzen in Silber für Sammler

Die Berliner Pandabären von 2016 und 2017 sind unterschiedlich gestaltet, die Rückseite der Münzen zeigt jeweils das Brandenburger Tor.

Bei Sammlern und solchen, die es werden wollen, sind die silbernen Panda-Medaillen im Gewicht von einer Unze bis herab zu einer sechzehntel Unze gut angekommen. Zu dem Set kommt noch eine Ausgabe im Gewicht von einem Kilogramm Feinsilber, erhältlich im Shop der Berliner Münzfabrik. Um Tier- und Sammlerfreunde anzuregen, jeweils neue Ausgaben zu kaufen, wird das Bild auf der Vorderseite von Jahr zu Jahr neu gestaltet. Auf dem Silberpanda von 2016 sind zwei dieser putzigen Bären, ein großer und ein kleiner, zu sehen, auf der Ausgabe von 2017 erkennt man ebenfalls einen solchen beim Bambus Fressen. Mit Blick auf die Eröffnung des Humboldt Forums in zwei Jahren als Museum der außereuropäischen Kulturen und der Sammlungen im Besitz der Humboldt-Universität prägt die Staatliche Münze Berlin eine Silbermedaille mit der Ansicht des wiederaufgebauten Berliner Schlosses sowie dem Bildnis des Weltreisenden Alexander von Humboldt.

Denkmal für Preußen-Fans

Eine Unze schwer ist die Silbermedaille zur Eröffnung des Humboldt Forums und zum 250. Geburtstag Alexander von Humboldts 2019, ihr Durchmesser beträgt 37 Millimeter.

Die von Laura Nicklaus und Stefanie Lindner gestaltete Medaille wiegt eine Unze, also etwa 33 Gramm, und hat einen Durchmesser von 37 Millimetern, ist also etwas kleiner als ein alter Silbertaler. Die neue Medaille macht auf ein bedeutendes Denkmal der preußischen und deutschen Geschichte und Kunst aufmerksam und dürfte nicht nur Preußen-Fans, sondern auch Sammler interessieren, die sich auf das Thema „Architectura in nummis“ spezialisiert haben. Da die Medaille mit Alexander von Humboldt auch einen großen Gelehrten ehrt, passt sie auch in Fächer zum Thema Wissenschaft auf Münzen und Medaillen. Die neue Silberprägung ist eine Hommage an Alexander von Humboldt, der am 14. September 1769 geboren wurde. 2019 ist das dann 250 Jahre her. Vom Verkaufspreis gehen fünf Euro an den Förderverein Berliner Schloss.Bliebe noch zu sagen, dass die Berliner Münze zur World Money Fair die erste südafrikanische Krüger-Münze im Wert von fünf Shillings nachgeprägt hat.

Das vor 125 Jahren von dem Berliner Stempelschneider Otto Schultz geschaffene Porträt des ersten Präsidenten der Südafrikanischen Republik erscheint auf den bekannten Anlagemünzen aus Gold, die vor 50 Jahren erstmals ausgegeben wurden und weltweit als Krugerrand bekannt und beliebt sind.
Liebend gern möchte An­dreas Schikora eine im betriebseigenen Münzmuseum stehende Prägemaschine wieder in Gang bringen. Die Kniehebelpresse der Grevenbroicher Firma Uhlhorn stammt aus dem Jahr 1833 und ist laut Fabrikschild die Nummer 86 in der erfolgreichen Serie. Bis nach 1945 im damaligen VEB Münze der DDR eingesetzt, ist die Prägemaschine ein interessantes Denkmal der Industriegeschichte, und wenn sie eines Tages wieder angeworfen wird, ist ihr ganz bestimmt große Aufmerksamkeit sicher.

Text/Fotos: Helmut Caspar


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Authored by: Stefan Liebig

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