Briefmarke der Woche: Kein Briefgeheimnis
Es war der Internet-Hit der vergangenen Woche, in dem eine niederländische Satire-Show die Vorzüge Hollands nach der Amtseinführung Donald Trumps veröffentlichte. Auf lustige und absurde Weise bewirbt der Clip die Niederlande und nimmt den neuen US-Präsidenten damit gewaltig auf die Schippe. Doch was die Niederlande tatsächlich an landschaftlicher Schönheit zu bieten haben, ist dank der dortigen Post kein Briefgeheimnis.
Montag, der 30. Januar, ist in den Niederlanden Ausgabetag für neue Briefmarken. Dann erscheint die Serie „Schöne Niederlande. Bäche und Flussläufe“. Sie zeigen Fort Asperen an der Linge, die Kirche Oud Avereest an der Reest sowie einen sächsischen Bauernhof an der Drentschen Aa. Die Briefmarken gibt es 3 x zum Tarif 1 Inland bis 20 g jeweils im 5er-Kleinbogen.
Gewässer spielen wichtige Rolle
Wasser und Gewässer prägen in den Niederlanden nicht nur das Landschaftsbild, sondern spielen auch eine wichtige Rolle. Viel Land wurde dem Meer abgewonnen und ein Fünftel der Landesfläche ist mit Wasser bedeckt. Etwa die Hälfte der Niederlande liegt weniger als einen Meter über dem Meeresspiegel, ein Viertel sogar unterhalb. Mehr als 3000 Kilometer Deiche schützen das Land vor Sturmfluten.
Doch das Wasser hat auch seine schöne Seiten. Am Flüsschen Linge liegt beispielsweise das Fort Asperen. Die Linge schlängelt sich durch das so genannte Rivierenland durch große Schilffelder, Obstwiesen und zahlreiche idyllische Deichdörfer.
Turmfort und Oud Avereest
Im Dorf Asperen in der Nähe von Leerdam liegt das gut erhaltene Turmfort. Es wurde 1845 gebaut und diente der Verteidigung. Turmforts errichteten die Niederländer entlang der Deiche. Bei Angriffen fluteten sie mit der Linge-Schleuse das gesamte Gelände und die Deiche blieben als einzige Vormarschwege erhalten. Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges wurde das Fort Asperen immer weiter ausgebaut. Heute kann es als Kunstgalerie besichtigt werden.
Eine sehr viel längere Vergangenheit hat die Kirche Oud Avereest. Als sie im Jahr 1236 gegründet wurde, war sie von Moor umgeben. Auf den angrenzenden Sandhügeln entstand die erste Siedlung. Mit der Kultivierung des Moores ließen sich die Niederländer Zeit: Erst 1808 begannen sie, den dafür notwendigen Kanal anzulegen.
Geschätzter Fluss
Als wahrscheinlich letzter niederländischer Fluss schlängelt sich die Drentschen Aa seit Jahrhunderten frei durch die Landschaft – durch Wiesen, Wälder, Heide und Sandverwehungen. Wer diesem Fluss folgt, kann zahlreiche Sehenswürdigkeiten entdecken und sieht unter anderem Hünengräber und alte sächsische Bauernhöfe.
Die Niederländer schätzen nicht nur den Fluss, sondern auch seine angrenzenden Gebiete und gründeten einen ganz besonderen Nationalpark. Es entstand die nationale Fluss- und Dorflandschaft Drentsche Aa, die den zusätzlichen Status einer Nationallandschaft erhielt.
Die Niederlande verfügen über zahlreiche landschaftliche Schätze in der Natur. Vor allem durch das Trockenlegen von Gewässern sind besondere Landschaften entstanden.
„Denkend an Holland, seh ich breite Gewässer träg durch unendliches Flachland gehn (…) und in allen Provinzen wird die Stimme des Wassers mit seinem ewigen Unheil verflucht und gehört.“ Für die Niederländer beschreibt Hendrik Marsmans Gedicht „Erinnerung an Holland“ aus dem Jahr 1937 ihre Heimat sehr treffend – und ab sofort übernehmen dies auch die neuen Briefmarken.
Briefmarken Vierländerkatalog 2024
ISBN: 978-3-902662-72-9
Preis: 79,90 €
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands.
Jetzt bestellen