Briefmarke der Woche: Karge Botanik bei rauhem Klima
Als desolat und elend aussehend beschrieb Charles Darwin einst die Falklandinseln. Das unwirtliche Land, das nur 1300 Kilometer von der Antarktis entfernt liegt, macht auf dem ersten Blick keinen einladenden Eindruck. Die Inseln sind karg und der Boden moorig. Er wird durch dünnes Gras bedeckt und von Felsbrocken übersät. Bäume und Sträucher gibt es wegen des starken Windes kaum. Trotzdem lieben die Falkländer ihr Inselleben mit dem rauhen Klima.
Der 21. November ist auf den Falklandinseln Ausgabetag für neue Briefmarken, die von der Schönheit der Natur der Inseln erzählen sollen. Sie zeigen einheimische Pflanzen der Falklandinseln und werden von Phlebolobium maclovianum, Calceolaria fothergillii, Nastanthus falklandicus, Hamadryas argentea, Nassauvia serpens und Nassauvia falklandica verziert. Die Briefmarken gibt es im Block in den Wertstufen 6 x 66 p und einzeln 2 x 31, 2 x 76 p, 2 x 1.01 £.
Obwohl Argentinien seit mehr als 200 Jahren um den Besitz der Falklandinseln kämpft und nicht weit entfernt ist, sind die Inselbewohner überzeugte Anhänger Großbritanniens. Mit ihren zwei Hauptinseln und 200 Nebeninseln bringen sie es auf eine Gesamtfläche von rund 12.000 Quadratkilometer.
Durchschnittlich 150 Meter ragt der Archipel aus dem Meer und der höchste Gipfel misst 708 Meter. Die zweite große Erhöhung ist 700 Meter hoch. Die Inseln sind von gewellten, sumpfigen Ebenen durchzogen und von Fjorden, Rundhöcker und Seen geprägt. Geformt wurden sie durch Vergletscherungen im Eiszeitalter.
Sie werden vorwiegend von niedrigwachsenden Sträuchern und Gräsern bedeckt. Die heideartige Vegetation wird keinem Frost ausgesetzt, aber auch keiner richtigen Wärme. Das Thermometer klettert höchstens auf zehn Grad Celsius, sinkt allerdings auch nicht unter drei Grad. Die meiste Zeit des Jahres hängt über den Inseln ein Nieselregenschleier.
Knapp 300 unterschiedliche Pflanzenarten zählen Botaniker auf den Falklandinseln. Die Botanik ist eher unauffällig und unscheinbar, die meisten Pflanzen haben südamerikanischen Ursprung. Wegen ihres Erscheinungsbildes zählen sie teilweise zur Tundra. Die Insellandschaft wird von Zwergstrauchheide dominiert. Außerdem sieht man unterschiedliche Kleearten, Seggen- und Rispengräserarten.
Kriegerische Auseinandersetzungen
Die meisten der rund 3.000 Einwohner sind britischer Abstammung. Die Inseln sind britisches Überseegebiet mit innerer Autonomie. Geographisch gehören sie zu Südamerika und liegen rund 400 Kilometer östlich von Südargentinien.
Auf den Falklandinseln gab es auch kriegerische Auseinandersetzungen. Bereits die Entdeckung der Inseln war umstritten. Den letzten Krieg erlebten die Falkländer im Jahr 1982. Überraschend griffen die Argentinier im April an, doch bereits im Juni konnte Großbritannien sie verteidigen. Die Falklandinseln blieben – ganz im Sinne der Bevölkerung – britisch. Seit 1833 werden die Inseln von Argentinien beansprucht.
Die Briefmarken von den Falklandinseln sind bei Sammlern auf der ganzen Welt überaus beliebt. Sie spielen inzwischen sogar eine wichtige Rolle im Finanzhaushalt der Inseln: Die Einnahmen aus dem Briefmarkenverkauf übertreffen sogar die der Wollproduktion. Dabei wurde das philatelistische Büro erst 1978 eröffnet.
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