Wahrzeichen der Küste
Das Leuchtfeuer von Sestos führt in der griechischen Mythologie die Liebenden Hero und Leander zusammen. Hero, eine Priesterin der Aphrodite, entzündet das Feuer in einem Turm am Ufer der Meerenge Hellespont, damit Leander vom gegenüberliegenden Ufer in Abydos zu ihr hinüberschwimmen kann. Als eines Abends ein Sturm das Feuer löscht, verirrt sich Leander und ertrinkt.
Einst waren sie als Wegweiser unentbehrlich, heutzutage jedoch haben die meisten Leuchttürme ihre eigentliche Funktion verloren. Sie sind zu Museen, Restaurants oder Cafés geworden oder bieten tageweise Übernachtungen in den Kojen an, in denen früher die Leuchtturmwärter schliefen. Trotz ihrer inzwischen weit weniger wichtigen Aufgaben haben Leuchttürme nach wie vor für viele Menschen eine mystische Aura. Das mag auch daran liegen, dass die Wegweiser in vergangenen Jahrhunderten immer wieder Schauplätze ungewöhnlicher Begebenheiten wurden – oder man sich zumindest erzählte, dass sie es geworden seien.
Der französische Phare de Tévennec ist sicher der Leuchtturm, der die rätselhaftesten Geschichten hervorgebracht hat. Er steht auf einer kleinen Insel auf offener See vor der Westküste der Bretagne. Die Passage Raz de Sein, die er beleuchtet, gilt wegen ihrer starken Strömungen bei Seefahrern vor allem nachts als äußerst gefährlich. Nachdem der Turm 1871 erbaut worden war, erzählten sich die Küstenbewohner schon bald von schaurigsten Begebenheiten, die auf dem Phare de Tévennec stattgefunden haben sollen …
Den kompletten Artikel von Julia Frese finden Sie in der Ausgabe 14/2016 der Deutschen Briefmarken-Zeitschrift, die derzeit in Kiosken und Bahnhofsbuchhandlungen erhältlich ist. Abonnenten erhalten ihre DBZ immer einige Tage früher und sparen auch noch einen Euro.