Briefmarke der Woche – Griechische Geschäftsideen mit Tradition
Was haben Kaffee, Honig, Gewürze und Haushaltsgeräte gemeinsam? Wenn sie griechischer Herkunft sind, auf jeden Fall eine Briefmarkenserie. In schwierigen wirtschaftlichen Zeiten richtet die griechische Post ihren Blick auf heimische Traditionsunternehmen und ihre Produkte, die sich vor vielen Jahren nicht nur am griechischen Markt durchgesetzt haben und noch immer weit über die Landesgrenzen hinaus sehr gefragt sind.
Am Sonntag, 14. Februar, erscheinen die neuen Briefmarken über Firmenzeichen, Logos und Produkte, die Geschichte schrieben und schreiben. Als Motive dienen dazu frühere Werbeplakate, auf denen Kaffee Loumidis Papagalos, Attiki-Honig, Ilios-Gewürze und elektrische Haushaltsgeräte des Herstellers Pitsos vorgestellt werden. Sie erscheinen viermal im Wert von 0.72 Euro und einmal zu 0.90 Euro.
„Loumidis Papagalos ist seit 1926 die Nummer-eins-Kaffee-Marke in Griechenland“, wirbt der Hersteller für seinen hochpreisigen Kaffee. Er sei der Beste, weil er besonders gemischt und langsam geröstet werde. Der griechische Geschäftsmann Loumidis Papagalos eröffnete im Jahr 1919 sein erstes Kaffeegeschäft in der Hafenstadt Piräus und baute es immer weiter aus, bis das Unternehmen 1987 von Nestlé Hellas übernommen wurde. Der Kaffee ist auch in Deutschland erhältlich, wird aber vor allem in Griechenland und auf Zypern getrunken.
Aus Zentralgriechenland aus der gleichnamigen Region Attika kommt der Attiki-Honig. Der Bienenhonig aus den Blüten von Thymian, Wildblumen und Waldbäumen wird seit 1928 von der griechische Firma Attiki produziert und als mediterrane Feinkost weltweit exportiert.
Hinter dem Unternehmen Attiki steht Alexandros Pittas. Er hat seinen Produktionsstandort nicht zufällig ausgewählt: Attika gilt neben Kreta und Peloponnes als beste Honigregion Griechenlands. Sie gelten in ganz Europa als beste Imkerprodukte, und das nicht erst seit der Gründung von Attiki-Honig. Bereits Göttervater Zeus liebte es, mit seinem Gefolge den Honig aus den Provinzen zu verkosten, heißt es in der griechischen Mythologie.
Auch auf der ganzen Welt vertreten sind Ilios-Gewürze. Die Firma exportiert neben Gewürzen auch feine Gewürzmischungen oder Teekräuter. Die werden sowohl an Haushalte als auch an Restaurants oder die Großindustrie verkauft. Der Name des Familienunternehmens Ilios bedeutet Sonne. Es wurde wie das Kaffeeunternehmen von Papagalos im Jahr 1919 ebenfalls in Piräus von der Familie Diamantoupoulou gegründet. Dort ist es noch immer mit einem inzwischen modernen Werk auf 1.500 Quadratmeter im Stadtteil Kaminia ansässig.
Das älteste Unternehmen auf den Briefmarken ist die griechische Firma Pitsos. Sie wurde 1865 in Athen gegründet stellt elektrische Haushaltsgeräte her. Pitsos baute zuerst Ölöfen und Gasherde, fertigte ab 1959 auch Kühlschränke, dann Fernseher und nahm immer mehr Haushaltsgeräte in die Produktion auf. 1977 wurde Pitsos von Siemens übernommen und später in BSP umbenannt, die Marke blieb weiterhin Pitsos. In Griechenland hat die Firma einen Marktanteil von 40 Prozent, beschäftigt 1.400 Mitarbeiter und fertigt pro Jahr 400.000 Geräte. Ins Ausland werden 30 Prozent unter den Namen Siemens oder Bosch exportiert. Pitsos gilt als die letzte große Haushaltsgerätemarke Griechenlands.
Nach dem Großhandel ist die Landwirtschaft die zweitgrößte Branche Griechenlands. Griechenland müsse den Exportanteil von 15 auf 25 Prozent erhöhen, empfiehlt die Deutsch-Griechische Handelskammer in Athen, weil das Land auf Wirtschaftswachstum angewiesen sei. Auch das Vertrauen in griechische Ware müsse wieder hergestellt werden – da ist die Werbung für griechische Hersteller, die auf eine lange und erfolgreiche Unternehmenstradition zurückblicken, auf den Briefmarken sicher hilfreich.
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