Der Prototyp des Wunderknaben
Er ist das Paradebeispiel eines Genies und der Inbegriff des Wunderkindes: Wolfgang Amadeus Mozart benötigte nur 35 Jahre auf Erden, um die Menschheit mit musikalischen Kunstwerken zu verzücken, deren Wirkung, Geltung und Einfluss ungebrochen bis zum heutigen Tag währten: Dem 260. Geburtstag des großen Komponisten. Woran der prototypische Wunderknabe aus Salzburg verstarb, ist nicht klar. Doch vor seinem jähen Tod litt Mozart seit einiger Zeit an hohem Fieber.
Das bestechend klavierspielende und geigende „Wolferl“ – sein eigentlicher Name lautete Johannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart, „Amadé“, „Amadeo“ oder „Amadeus“ nannte er sich später selbst – war unter den diversen Kindern der Familie Mozart nicht der einzige Musikus. Aber er war eindeutig der begabteste: Mit dem Komponieren begann der Bub, angeleitet vom professionell musizierenden Vater Leopold, schon vor seinem sechsten Lebensjahr. Und so ging er als regelrechtes Phänomen auch schon in zartestem Alter auf ausgiebige Tourneen. Die vielen Gastspiele hinterließen Eindruck bei Konzertgästen und Kennern des musikalischen Fachs. Der junge Mozart, stets in Begleitung seines Vaters, war dabei manchmal sogar über mehrere Jahre hinweg unterwegs. Er kam also viel herum, reiste unter anderem nach Frankfurt und Paris, nach London und Amsterdam sowie in italienische Gefilde.
Und der bereits virtuose und hochinspirierte Minderjährige aus Österreich machte sich mit seinen Auftritten einen Namen: Daheim in Salzburg wurde Mozart 1772 Konzertmeister der Hofkapelle. Wirklich lieb war ihm diese Anstellung jedoch nicht. Oder besser: sie war ihm nicht genug: Denn Mozart wollte, ja, er musste kreativ sein und beabsichtigte eigentlich, die Arbeit an seinen eigenen Kompositionen mit mehr Muße zu verfolgen. Dies ließ sich aber nicht so recht mit den Pflichten seiner Position vereinbaren. Ein Problem, dass den Künstler auch später, in anderen Umständen, belastete und zur Kündigung reglementierter, wenngleich finanziell gesicherter Beschäftigungen bewog. Allerdings schien ihm auch das Gehalt in Salzburg nicht hoch genug. Nach anderen lukrativen Beschäftigungen sah sich Mozart jedoch vergeblich in mehreren europäischen Städten um.
Künstlerisch lohnte es sich jedoch, den Konzertmeisterposten nach fünf Jahren aufzugeben, wie sich im dritten, gleichwohl viele traurige Ereignisse mit sich bringenden Jahrzehnt seines Lebens zeigte: Im Monat nach der am 7. Juli 1782 realisierten Uraufführung der „Entführung aus dem Serail“ heiratete Mozart, der mittlerweile in Wien lebte, Constanze Weber. Der gemeinsame Sohn Raimund Leopold kam im darauffolgenden Jahr zur Welt. Doch starb er, wie das dritte, vierte und auch das fünfte Kind der beiden, tragischerweise nach nur kurzer Zeit. Der 1784 geborene Carl Thomas überlebte. Im Jahr 1786 fand die Uraufführung der „Hochzeit des Figaro“ statt, und die nächste große Mozart-Oper, „Don Giovanni“, wurde bereits im Herbst 1787 in Prag zum ersten Mal auf die Bühne gebracht. Die in Wien uraufgeführten „Cosi van tutte“ und „Die Zauberflöte“ folgten binnen der nächsten vier Jahre, an deren Ende 1791 die Geburt eines letzten Sohnes des Ehepaares Mozart stand.
Wolfgang Amadeus Mozart wird aber natürlich nicht nur wegen seiner Opern verehrt, sondern auch aufgrund der ungewöhnlichen Bandbreite seines hoch geschätzten und intensiv beforschten, mehrere hundert Kompositionen umfassenden Werkes: Neben Symphonien finden sich darin die Violin-und Klavierkonzerte, Serenaden, zum Beispiel „Ein kleine Nachtmusik“, sowie Kirchenmusiken wie die „Krönungsmesse“ und das „Requiem“. Auf Briefmarken ist Mozart bisher weltweit auf nahezu 200 Briefmarken-Ausgaben gewürdigt worden.