Der Große Fitzgerald
Am bekanntesten ist sein als bedeutendstes literarisches Portrait der „Roaring Twenties“, der „Goldenen Zwanziger“, betrachteter Roman „Der Große Gatsby“ (The Great Gatsby) von 1925. Aber auch wegen seiner vielen „Short Stories“, zum Beispiel die vor einigen Jahren mit den Schauspielern Brad Pitt und Cate Blanchett filmisch verarbeitete Kurzgeschichte „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ (The Curious Case Of Benjamin Button), gilt F. Scott Fitzgerald heute als einer der großen amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.
In Fahrt kam die Karriere des in St. Paul, Minnesota, geborenen Autors, als im Jahr 1920 sein Roman „Diesseits vom Paradies“ (This Side Of Paradise) veröffentlicht wurde. Dass das Schreiben Fitzgeralds Passion war, zeigte sich jedoch schon viel früher: Bereits als Teenager arbeitete er an eigenen Geschichten, und auch später, an der Universität von Princeton, investierte der junge Fitzgerald weitaus mehr seiner Zeit in das kreative Schreiben als in akademische Studien. „Diesseits…“ machte ihn zum Nachwuchs-Star am Literatur-Himmel der USA. „Die Schönen und Verdammten“ (The Beatiful And Damned) festigte dies zwei Jahre später. Um während der Arbeitsphasen an seinen größeren Werken Geld zu verdienen, widmete sich Fitzgerald immer wieder den in Zeitungen und Magazinen, vor allem der „Saturday Evening Post“, veröffentlichten Kurzgeschichten.
Während seiner in den letzten beiden Jahren des Ersten Weltkriegs liegenden Zeit bei der „US Army“ – in den Krieg ziehen musste er letzten Endes nicht – lernte Fitzgerald die junge Zelda Sayre kennen. Die beiden wurden ein Paar. Nur wenige Jahre darauf heirateten sie und bekamen eine Tochter. Später jedoch erkrankte die ebenfalls schreibende Zelda psychisch und musste sich wiederholt in Sanatorien aufhalten.
Auch Fitzgerald war wenig ausgeglichen, hatte Depressionen und kämpfte mit seinem Alkoholismus. Der Roman, der 1934 erschien, „Zärtlich ist die Nacht“ (Tender is the night), war bereits sein letzter. Der zwischenzeitlich arg ausgebrannte und auch finanziell in Schwierigkeiten geratene Autor ging nach Hollywood und schrieb Film- Drehbücher. Seine literarischen Arbeiten waren bereits und sollten auch in Zukunft – berühmt und für die wiedererblühende Fitzgerald-Rezeption nicht unbedeutend ist auch die „Gatsby“-Verfilmung mit Robert Redford und Mia Farrow von 1974 – noch oft für die Leinwand umgesetzt werden. Kurz vor seinem Tod arbeitete Fitzgerald jedoch noch an einem neuen, von ihm selbst nicht mehr fertiggestellten Roman, der den Namen „Der letzte Taikun“ (The Love Of The Last Tycoon) tragen sollte.
Er starb am 21. Dezember 1940 infolge eines Herzinfarkts. „Der Große Fitzgerald“, wie man heute in Anlehnung an seine wichtigste Schöpfung sagen könnte, wurde nur 44 Jahre alt. Bei aller Anerkennung und trotz des zweifelsohne vorliegenden Erfolgs zu Lebzeiten: Den legendären Status als herausragender kultureller Chronist der ersten Jahrhunderthälfte Nordamerikas sprach man ihm erst posthum und in den folgenden Jahrzehnten zu.