Briefmarke der Woche: Der heilige Don Bosco
Am 16. August 1815 wurde Giovanni Melchiorre Bosco in einem Dorf im italienischen Piemont als Bauerssohn geboren. Bekannt wurde er unter dem Namen Don Bosco – als katholischer Priester und Ordensgründer. Sein gesamtes Wirken war der Erziehung und Fürsorge von armen und benachteiligten Jugendlichen gewidmet. Die Post der Slowakischen Republik erinnerte bereits am 14. August mit einer Sonderausgabe an seinen 200. Geburtstag.
Seine fürsorgliche Liebe zur Jugend und den verwahrlosten Kindern der italienischen Straßen mag wohl auch in seiner eigenen Kindheit ihren Ursprung haben. Bereits im Alter von zwei Jahren wurde er durch den Tod seines Vaters zur Halbwaise. Fortan war sein älterer Halbbruder Antonio für den Broterwerb der Familie hauptsächlich zuständig und hatte Pläne für den kleinen Bub: er solle auf dem Feld mit anpacken.
Doch Giovanni fühlte sich seit einem Traum als Neunjähriger zu Höherem, zu Gott berufen und finanzierte sich mit dem Wohlwollen seiner Mutter durch eine Schneiderlehre die Unterweisungsstunden in den Grundfragen des christlichen Glaubens. Antonio war dies allerdings ein Dorn im Auge und der Konflikt endete mit der Auszahlung seines Erbes durch die Mutter, worauf der ausbezahlte Antonio die Familie auf Nimmerwiedersehen verließ.
Schließlich konnte Giovanni dann doch eine höhere Schule und anschließend das Priesterseminar besuchen. 1841 wurde er zum Priester geweiht und er entschloss sich sogleich den Straßenkindern Turins einen neuen Ankerpunkt in ihrem Leben zu geben.
Zu jener Zeit, in der die Industrie und ihre langen Arbeitszeiten den Tagesablauf vieler Familien bestimmte, waren viele Eltern von früh bis spät abends außer Haus, sowohl Väter als auch Mütter. Die Familie konnte die wenig hilfreichen pädagogischen Ansätzen des damaligen Schulsystems nicht mehr mit genügend Liebe und Fürsorge ausgleichen und so wurden viele Jugendliche, die sich tagsüber zu Banden zusammenschlossen, zu Kleinkriminellen.
Don Bosco war einer der ersten, der erkannte, dass es nicht eine innere Schlechtigkeit oder Bosheit ist, welche die Kinder verrohen lässt, sondern dass es lediglich die Frucht versäumter Erziehung und fehlender Sozialisation darstellt.
Noch heute gibt es zahlreiche Don-Bosco-Jugendwohnheime, die von den Mitgliedern der Salesianer Don Boscos – dem nach ihm benannten Orden katholischer Kleriker – geführt und verwaltet werden. Wer als Jugendlicher oder junger Erwachsener mit kleinem Budget durch die Lande zieht, der wird an einem Haus der Don Bosco-Jünger immer eine offene Tür und eine günstige Unterkunft finden.
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