Briefmarke der Woche: Die Ernte des Sommers
Nachdem nun auch in unseren Breiten endlich der Sommer Einzug gehalten hat, können wir uns um so mehr auf Briefmarken freuen, die diese Jahreszeit in der einen oder anderen Form präsentieren. Diese Woche sind es die Vereinigten Staaten von Amerika, bzw. deren Post, welche mit vier Sondermarken ihre Sommerente ab dem 11. Juli einläutet: Wassermelone, Mais, Cantaloupe-Melone und Tomate.
Die Wassermelone ist die klassische Sommerfrucht schlechthin. Die Kürbispflanze stammt ursprünglich aus dem tropischen Westafrika und hat in ihrer Wildform kein rotes, sondern ein helles und dazu noch bitteres Fruchtfleisch. Bereits 2000 Jahre vor Christus aber waren kultivierte Formen der einjährigen, am Boden kletternde Pflanze aus Ägypten bekannt und gelangten über Handelswege bis nach China. Die Kulturformen dieser erfrischenden und süßen Frucht werden heute weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten angebaut, wo sie mancherorts auch verwildert. Selbst in Österreich sind auf so genannten Ruderalstandorten, also Flächen, die keinerlei Nutzung erfahren, verwilderte Populationen der Wassermelone zu finden.
Eine der bekanntesten und auch wichtigsten Nutzpflanzen global betrachtet ist der Mais, ein überdimensioniertes einjähriges Getreide. Interessanterweise haben alle großen Kontinente jeweils ihr eigenes Hauptgetreide hervorgebracht. Während in Mitteleuropa und Vorderasien, der Emmer bzw. seine Nachfahren Weizen, Roggen und Co. sich etablieren konnten, war es im Fernen Osten der Reis, in Afrika die Hirse und in den tropischen Amerikas eben der Mais. Während in den westlich geprägten Wirtschaftsräumen die Pflanze entweder zur Futtermittelproduktion oder als Energiepflanze angebaut wird, gibt es noch zahlreiche auch im Korn andersfarbige Sorten in Mittel- und Südamerika. Ein sehr erfrischendes und süßes Getränk, die Chicha Morada, wird aus einer rotkörnigen Sorte in einigen Andenstaaten hergestellt.
Mit der nächsten Briefmarke wird wieder ein Kürbisgewächs vorgestellt: die Cantaloupe-Melone. Botanisch, aber nicht geschmacklich, sind Melonen mit Gurken verwandt. Wie schon die Wassermelone, kommen die wilden Verwandten der Cantaloupe-Melone aus dem westlichen Afrika. Kultivierte Formen waren aber schon vor über 5000 Jahren aus dem Iran bekannt. Die heutigen in Amerika angebauten Pflanzen sind besonders anfällig für Salmonellen, die sich in der netzartigen Schale gut einnisten können.
Wie der Mais ist auch die Tomate ein echter Amerikaner. Die ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammende Pflanze ist wohl eine der am meisten angebauten Gemüsepflanzen weltweit und wird in zahlreichen unterschiedlichen Varietäten kultiviert. Der auch im deutschen verwendete Name „Tomate“ der botanisch zu den Nachtschattengewächsen zählende Pflanze, stammt von dem Wort „xitomatl“, welches die Azteken für ihre Züchtungen verwendet haben. Die Tomate kam, wie auch ihre Verwandte die Kartoffel, erst im Zuge der Entdeckung Amerikas durch Christopher Kolumbus, also relativ spät, in den Speiseplan der europäischen Küchen.
Mittelamerika 2024 (ÜK 1.2)
ISBN: 978-3-95402-494-0
Preis: 98,00 €
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