Erste eigene Briefmarken 1867
125 Jahre Übergabe Helgolands an Deutschland
Regierte Königin Victoria von Großbritannien heimlich in Deutschland mit? Otto von Bismarck hatte einen gewissen Verdacht. Mit großem Misstrauen und Argwohn verfolgte er die Aktivitäten der Gemahlin des Thronfolgers und späteren 99-Tage-Kaisers. Friedrich hatte nämlich die Tochter Königin Victorias geehelicht. Bismarck begegnete der „Kaiserin Friedrich“ – ihren Namen Victoria gebrauchte er selten bis gar nicht – höchst ablehnend, da sie schrecklich liberale Gedanken pflegte. Es existiert jedoch keinerlei Beweis dafür, dass sie Preußen und Deutschland zugunsten Großbritanniens beeinflusst habe. Dass ihr Mann, wäre ihm eine längere Herrschaft vergönnt gewesen, wohl einen etwas anderen Kurs eingeschlagen hätte als sein Vater und sein Sohn, die beiden Wilhelms, steht auf einem anderen Blatt. Friedrich stand wegen seiner liberalen Positionen Großbritannien positiv gegenüber, nicht wegen der Haltung seiner Gemahlin.
Heimlich regierte Königin Victoria also nicht in Deutschland mit, doch alles andere als heimlich herrschte sie über ein Gebiet, das im 19. Jahrhundert viele als deutsch betrachteten, Helgoland. Sprachlich und kulturell war die Einstufung korrekt. Zum 1806 untergegangenen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation hatte Helgoland aber bestenfalls während einer kurzzeitigen Besetzung durch Hamburg ab 1401 gehört. Die längste Zeit kontrollierte Dänemark Helgoland, das Schleswig zugeschlagen wurde. Schleswig war indessen nie ein Teil des Heiligen Römischen Reichs und sollte später auch dem im Zuge des Wiener Kongresses – mehr dazu in Heft 12/2015 Ihrer DBZ – gegründeten Deutschen Bund fernbleiben. Helgoland war allerdings schon 1807 annektiert worden – eine Folge der Politik Napoleon Bonapartes …
Den kompletten Artikel von Torsten Berndt können Sie in der aktuellen DBZ 14/2015 lesen, die Sie im Bahnhofsbuchhandel bekommen. Abonnenten sparen sich den Weg und auch noch Geld…