Napoleons letztes Aufgebot
200 Jahre Schlacht bei Waterloo
Während in Wien die Herrscher des alten Europas über die Neuordnung des Kontinents berieten, geschah das Unglaubliche: Napoleon Bonaparte kehrte zurück. Von seinem Exil auf der Insel Elba aus war er mit einer kleinen Haustruppe von 1000 Mann zur Côte d´Azur gesegelt und dort, im äußersten Südosten Frankreichs, am 1. März 1815 gelandet. Zu seiner Ergreifung ausgesandte Truppen des Bourbonen-Königs, Ludwigs XVIII., liefen zu ihrem alten Oberbefehlshaber über, und der Marsch Napoleons nach Paris gestaltete sich wie ein Triumphzug, dem sich auch sein früherer Marschall Michel Ney anschloss. In Paris angekommen versuchte der zurückgekehrte Kaiser durch allerlei Verordnungen die Gunst des Volkes zu gewinnen. Doch die Begeisterung war nicht ungeteilt. Die „Grande Nation“ hatte 20 Jahre lang im Krieg geblutet und Millionen junger Männer im Aufstieg und Fall des Kaiserreichs verloren. Frankreich war kriegsmüde, Napoleons Gegner waren es nicht. So wie der französische Literat Chateaubriand die Rückkehr Napoleons einst als „Invasion Frankreichs durch einen Mann“ beschrieben hatte, so reagierten die Alliierten einhellig und erklärten diesem einen Mann den Krieg.
Aufmarsch
Vier Koalitionsheere wurden mobilisiert. Weit im Osten sammelten sich 150?000 Russen, am Rhein marschierte eine rund 200?000 Mann starke österreichische Armee auf, 100?000 Preußen standen an der heutigen belgischen Grenze bereit, und in den Niederlanden scharte der britische General Arthur Wellesley, frisch ernannter erster Herzog von Wellington, eine Armee aus Briten, Holländern, Belgiern und Deutschen um sich. Gemeinsam wollte man auf Paris marschieren und Napoleon endgültig aus dem Feld schlagen …
Den kompletten Artikel von Jan Sperhake aus der DBZ 12/2015 finden Sie jetzt nicht mehr im Bahnhofsbuchhandel. Sie können aber gerne unverbindlich ein Probeheft anfordern. Oder interessieren Sie sich für ein Abonnement?