Rätsel um die Rauten
Postgeschichte: Bergedorfer Strichstempel
Die Diskussion um die Frage, ob der zweite Bergedorfer Strichstempel im Berliner Museum für Kommunikation (ehemals Reichspostmuseum), in der Markenzeit Bergedorfs (1861 – 1867) postalisch genutzt worden sei, ließ noch einige andere (alte) Fragen um den Bergedorfer Strichstempel wieder aufleben. Zum einen war da die Frage, ob man nicht doch (wenigstens) zwischen zwei Typen unterscheiden müsse angesichts der Tatsache, dass es neben feinen dünne Abschlägen auch dicke, kräftige gebe, die nicht vom gleichen Stempel in gleichem Zustand stammen könnten.
Zum anderen wurde die Frage aufgeworfen, warum denn der Bergedorfer Strichstempel häufig mehrfach abgeschlagen worden sei, wobei sich oft ein rautenförmiges Stempelbild ergebe.
Bis heute gibt es keinen Abschlag des zweiten Bergedorfer Strichstempels auf einem postalischen Beleg – und es dürfte wohl auch keinen geben, das der zweite Bergedorfer Strichstempel wohlbehütet im Berliner Museum für Kommunikation ruht und alle Anzeichen des Nicht-Gebrauchs hat. Der erste Bergedorfer Strichstempel aber ist nicht mehr vorhanden, wir haben nur Abschläge von ihm auf losen Marken, Briefstücken und Belegen. An Hand dieses Materials, vor allem an Hand zweifelsfrei echter Abschläge auf Belegen, war es vornehmlich der Leipziger Bergedorf-Altmeister Hugo Krötzsch, der Größe und Aussehen des ersten Stempels definierte: „Derselbe bestand aus fünf feinen Linien von 19 mm Länge, welche auf einer Breite von 16 1 ?2 mm verteilt, parallel nebeneinander laufen.“ (Krötzsch, Bergedorf, S. 133) Ewald Müller-Mark gibt die Maße dieses Stempels ähnlich an („Altdeutschland unter der Lupe“ 5./.6. Auflage, Band 1, S. 169): „Die Dicke der Strich beträgt 0,2 bis 0,5 mm (meist 0,3 mm) und die Länge 18,0 bis 19,0 mm (meist 18,5 mm). Gesamthöhe 16,5 bis 16,6 mm.“ …
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