Briefmarke der Woche: Voila, vielleicht eine Viole?
Die kanadische Post bringt heute neue Sondermarken heraus, die auch für Blumenmotivsammler interessant sein dürften. Der Kleinblock mit 2×5 Marken ist im Veilchendesign gehalten. Die meisten kennen die Pflanzen auch unter dem deutschen Trivialnamen „Stiefmütterchen“.
Nicht nur in Kanada sondern auch in unseren heimischen Gärten findet sich kaum ein Blumenbeet, in dem die hübschen Veilchen der Gattung Viola nicht blühen. Die Veilchen, auch Violen genannt, sind Namensgeber ihrer botanischen Familie Violaceae, die sie zusammen mit anderen, auch tropischen Gattungen bildet. Die hochgezüchteten Veilchen-Kulturformen in unseren Vorgärten der Gattung Viola sind allerdings um einiges größer als ihre wilden Verwandten, die auch in unseren Regionen mit einem guten Dutzend Arten vorkommen. Insgesamt lassen sich innerhalb der Gattung, je nach taxonomischer Auslegung, bis zu 500 Arten unterscheiden.
Eine der ersten Blüten im Frühjahr zeigt uns Viola ordorata. Der lateinische Artname verdeutlicht, dass die blaulilalene kleine krautige Pflanze nicht nur hübsch anzusehen ist sondern auch noch sehr wohl riecht. Wegen ihres Duftes wurde diese Art, die bereits im März auch in urbanen Gebieten in voller Blüte zu finden ist, zu Kulturformen weiterentwickelt.
Aus Kreuzungen des wilden Stiefmütterchens Viola tricolor und anderen verwandten Arten dieses Tribus entspringen die zahlreichen Kulturvarianten des Gartenstiefmütterchens. Während die wilden Arten der Stiefmütterchen-Gruppe eher kleinbleibende Blüten mit einem Durchmesser von etwa maximal 1,5 cm aufweisen, könnte man bei den Kulturformen die Verniedlichungsform von Mutter bei der Namensgebung getrost überdenken: Mit bis zu 8 cm Blütendurchmesser kann von „Mütterchen“ im Vergleich zur Wildform kaum mehr die Rede sein.
Wer sich mit den Pflanzen dieser Gattung näher beschäftigt und diese vielleicht sogar in einem Herbarium sammelt, stößt schnell an seine Grenzen. Zwar gibt es etliche Arten in der Gattung, davon sind allerdings auch etliche geschützt, da die Lebensräume vieler spezialisierter Arten stark zurückgegangen sind. So lässt sich das weiße Veilchen Viola alba nur noch mit Glück an vereinzelten Standorten nachweisen. Nahezu alle weißen Veilchen, die man auch in den Städten antrifft, sind Albinos oder Weißlinge von andern Arten oder Hybriden. Neben der Seltenheit sind es auch die mit bloßem Auge oder gar mit Lupe noch schwer zu unterscheidenden Merkmale, welche eine exakte Bestimmung der gefundenen Pflanze erschweren.
Zum Trost lässt sich aber das häufige wohlriechende Veilchen Viola ordorata verspeisen. Kurz vor dem Essen eines Salates ein paar Blüten des Veilchens drübergestreut: et Viola… Fertig ist der Frühlingssalat mit Parfumbeilage!
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