Morgen neu: DBZ 5/2015
Ein Künstler war Jean de Sperati (1884 – 1957), der seine Kunstfertigkeit auch für Fälschungen gewinnbringend einsetzte. Und er führte selbst Fachleute hinters Licht: Von seinen mehr als 500 Postwertzeichen, die er imitiert hat, wurden immerhin 200 als echt geprüft. Ein gewisse Faszination für den genialen Nachahmer kann aus dem Titelthema von Autor Michael Burzan durchaus herausgelesen werden. Burzan stellt einige Ansichtskarten aus der Familien-Korrespondenz vor, die in seinem Besitz sind, und lässt Jean de Sperati und seine Zeit lebendig werden. Künstlerisch tätig war auch der Grafiker Herbert Bartholomäus – und im Gegensatz zu Sperati waren seine Werke Originale. Peter Fischer erinnert an den Schöpfer der Mecklenburg-Marken von 1945, dessen Entwürfe zu den Serien Opfer des Faschismus, Bodenreform und Kinderhilfe sich im Nachlass des Künstlers befinden. Der Autor stellt zudem die Vielfalt von Rautenstempeln vor und zeigt Beispiele von Briefen, die „wegen Kriegszustandes“ nicht mehr befördert wurden. Mit Postgeschichte befasst sich auch Helmut Oeleker, der eine vermeintliche Sensation doch ziemlich relativiert.
Echte Sensationen und Kostbarkeiten können sich unter den Kursmünzen finden, die manche eher achtlos behandeln. So führt Numismatiker Helmut Caspar aus, für welche Drei- und Fünfmarkstücke der Jahrgänge 1924 bis 1933 Sammler tiefer in die Tasche greifen müssen.
Die Auszeichnung mit dem „Goldenen Posthorn“ ist für Philatelisten, die sich mit Postgeschichte befassen, Lohn ihrer Mühen. Doch das Reglement und die Kriterien der Bewertung stoßen nicht überall auf Gegenliebe. So wie bei Günter Klein, der Kritik an dem Wettbewerb „Postgeschichte Live“ übt – und sich mit seinem Standpunkt nicht allein sieht.
In die Geschichte der DDR taucht Alfred Peter ein. Diesmal erläutert er, womit sich die Ständige Arbeitsgruppe beim Ministerrat der DDR 1971 unter anderem beschäftigte. Soviel sei verraten: Es geht um Naturschutz und die Woche der sozialistischen Landeskultur.
Zur perfekten Vorbereitung auf die Internationale Briefmarken-Börse in München Anfang März finden Leser viele wichtige Informationen, die Liste der Händler, Verlage, Postverwaltungen und Arbeitsgemeinschaften sowie den Hallenplan. Wer eine noch weitere Reise in den äußersten Süden, also noch um einiges weiter als Bayern, plant, kann sich in der Polarpost von Max Koesling über Expeditionen zur Antarktischen Halbinsel informieren.
Viele aktuelle Meldungen zu Stiftungen, Auktionen, eine Feldpostaktion oder über die Ausgabe der Juni-Tranche sind ebenfalls in der neuen Ausgabe der DBZ zu finden. Und auch Kleinanzeigen, Buchbesprechungen, ein Markt- und Handelüberblick sowie Meldungen und Termine zu Vereinen und Arbeitsgemeinschaften enthält die Zeitschrift. Und das Heft bietet zudem einen ausführlichen Blick auf Stempel, Neuausgaben, Luft- und Flugpost aus der ganzen Welt.
Die aktuelle DBZ, die Ausgabe 5/2015, kommt morgen in den Bahnhofsbuchhandel. Ein Abonnement lohnt sich, denn die Abonnenten erhalten das Heft noch früher und sparen außerdem einen Euro pro Ausgabe gegenüber dem Preis im Einzelhandel.