Eine niedergebrannte Heimat ist besser als eine verlorene Heimat
Der Philatelistische Klub im norwegischen Halden lädt am nächsten Wochenende zur alljährlichen regionalen Sammlerbörse Haldenfil ein. Auch in diesem Jahr finden sich Sammler aller Altersgruppen im Schulgebäude der Stadt zusammen. Vom 20. bis 22. Februar können dort Briefmarkenbegeisterte aus ganz Norwegen ihre Schätze ausstellen und damit einem öffentlichen Publikum zeigen. Doch nicht nur die Philatelisten haben einen Grund zu feiern, ganz Halden gedenkt in diesem Jahr des 350-jährigen Bestehens. Die norwegische Post feiert diese beiden Ereignisse mit der Ausgabe eines Sonderstempels während der Sammlertage in Halden.
Die Stadt Halden blickt auf eine belebte Geschichte zurück. Nach dem Frieden von Roskilde 1658 lag die Stadt genau im Grenzgebiet zu Schweden, weshalb es zwischen 1658 und 1660 mehrfach zu Angriffen seitens des Nachbarlandes kam. König Friedrich III. veranlasste daher am 16. Juli 1660, eine Festung mit dem Namen Frederiksten zu errichten. Noch heute bietet die Anlage einen sehenswerten Ausblick über die Stadt, den Fjord und das Meer.
Für die Leistung der Stadt bezüglich der Verteidigung des Landes verlieh man Halden 1665 die Stadtrechte und benannte es um in Frederikshald. Erst 1928 erhielt die Stadt den alten Namen zurück. 1718, als die Schweden erneut versuchten die Stadt einzunehmen, zündeten die Einwohner ihre geliebte Stadt an, um den schwedischen König Karl XII. und seine Truppen zu vertreiben. Eine Strophe der Nationalhymne erzählt von dieser heldenhaften Tat.
„Visstnok var vi ikke mange, men vi strakk dog til, da vi prøvdes noen gange, og det stod på spill; ti vi heller landet brente enn det kom til fall; husker bare hva som hendte ned på Fredrikshald!” (Sicher, wir waren nicht viele, aber doch genug als wir mehrere Male geprüft wurden und es stand auf dem Spiel; weil wir lieber das ganze Land entflammten als es zu Fall kommen lassen; erinnern wir uns nur an das was geschah drunten in Frederikshald!)
Nachdem die Norweger am 7. Juni 1905 nach der Union mit Schweden (1814-1905) ihre Unabhängigkeit erklärten, brachen erneut Kämpfe zwischen tausenden schwedischen und norwegischen Soldaten an der Grenze aus, die aber mit dem Vertrag von Karlstad, der im September geschlossen wurde, beendet wurden. Schweden erkannte mit der Unterzeichnung die Unabhängigkeit Norwegens an. Die schwedisch-norwegischen Auseinandersetzungen in Halden waren damit endgültig Geschichte.
Der Stempel, der vom 20. bis 22. Februar an den Schaltern der norwegischen Post erhältlich ist, zeigt das Wappen der Stadt. Neben dem Bildnis eines Soldaten ist der Ausspruch „Gud med oss” (Gott mit uns) zu lesen.
Wollen Sie eine Abstempelung erhalten, schicken Sie Ihren mit 13.00 nkr freigemachten Beleg bis zum 22. Februar an: Posten Norge AS, Frimerketjenesten, Postboks 9350 Grønland, 0135 OSLO.
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