Morgen neu: DBZ 2/2015
Das Sammeln von antiken und historischen Objekten ist ein Kulturgut und die Basis unseres Wissens, betont Dr. Ursula Kampmann. Sie hat am Kongress „Kulturgut in Gefahr: Raubgrabungen und illegaler Handel“ in Berlin teilgenommen und resümiert, dass die Gräben zwischen Archäologie und Handel tiefer sind als je zuvor. Neue Gesetze sollen den Handel regulieren, zu dem neben antiken Gegenständen auch Briefmarken und Münzen gehören. Über den Kongress, über heftige Diskussionen, über mögliche Auswirkungen und Hoffnungsschimmer schreibt Kampmann in ihrem Artikel „Tiefe Gräben“.
Die Zukunft der Philatelie haben auch diejenigen im Blick, die das Thema Briefmarken im Unterricht einsetzen. Mit Bildung durch Briefmarken am Beispiel des Themas Verkehrssicherheit befasst sich Ivo Ascic.
Zurückhaltend ist Norwegen bei den Ausgaben neuer Marken. Kein Wunder, denn das skandinavische Land ist zwar von der Fläche her größer als Deutschland, hat aber nur fünf Millionen Einwohner. 30 Einzelwerte erscheinen pro Jahr. Seit der ersten Briefmarke Norwegens 1855, als das Land noch zu Schweden gehörte, sind nur 1900 Einzelwerte ausgegeben worden. Die Geschichte der norwegischen Post umreißt Torsten Berndt in der Titelgeschichte „Hochwertige Philatelie“ und er gibt Tipps für Aufbau und Pflege einer Norwegen-Sammlung.
Ein einziges Hin und Her gab es bei der Planung der Briefmarken für die Zehnten Weltfestspiele 1973 in Berlin. Entwürfe wurden von einer Kommission empfohlen, von einer anderen abgelehnt. Schriftbild und Logo machten manches Kopfzerbrechen, wie Alfred Peter aus den Akten des MPF berichtet. Schließlich hatte Erich Honecker das letzte Wort.
Die Ambivalenz des Eisernen Kanzlers soll die Gedenkmünze symbolisieren, die zum 200. Geburtstag des Fürsten Otto von Bismarck am 1. April erscheint. Der Künstler Michael Otto hat sich beim Entwurf der 10-Euro-Münze von einem Porträt inspirieren lassen, auf dem eine Gesichtshälfte Bismarcks im Dunkeln verborgen ist. Autor Helmut Caspar war bei der Prägung der Münze in Berlin dabei und traf den Künstler.
Ebenfalls vor Ort war Armin Blase, der die Übergabe des ersten Airbus A 400 M auf dem Luftwaffenstützpunkt Wunstorf verfolgte und den Beleg dazu vorstellt.
Einen besonderen Service hat die Bundespost einst Kunden angeboten, die zwar größere Mengen an Sendungen verschicken wollten, aber über kein eigenes Freistempelgerät verfügten. Sie konnten die Postfreistempelung nutzen, wie Karlheinz Walz im neunten Teil des historischen Rückblicks zur Deutschen Bundespost erzählt.
Um einiges weiter zurück in die Vergangenheit geht Peter Fischer, der einen ungewöhnlichen Sonderstempel von 1887 zu einer Bäckerei-Ausstellung entdeckt hat. 30 Jahre später sind die Briefmarken und Belege des japanischen Kriegsgefangenenlagers Bando entstanden. Sie geben einen Einblick in eine interessante Zeit, wie Torsten Berndt schildert.
Firmenlochungen sind selten, aber spannend, wie die launigen Ausführungen von Rainer von Scharpen in seinem Artikel „Löcher, die bereichern“ belegen. Mit vielen Abbildungen bringt er die verborgenen Lochungen ans Tageslicht.
Mit Telegraphenmarken wurde das Telegrammporto in Württemberg Ende des 19. Jahrhunderts verklebt. Michael Burzan stellt Marken aus der Zeit vor. Der Autor befasst sich zudem mit zahnlosen Weihnachtsmarken aus den 1990er-Jahren. Aktuelle Marken aus Belgien stellt Dietrich Ecklebe vor. Die Polarpost von Max Koesling hat diesmal die Flieger im Einsatz in der Antarktis zum Thema.
Außerdem findet der Leser Neuigkeiten aus aller Welt, Stempelmeldungen, Rückblicke und Vorschauen auf Auktionen, Vereinsmeldungen und Mitteilungen aus Arbeitsgemeinschaften und Buchbesprechungen.
Dies alles und noch mehr bietet die DBZ 2/2015, die morgen in den Bahnhofsbuchhandel kommt. Ein Abonnement lohnt sich, denn die Abonnenten erhalten das Heft früher und sparen einen Euro pro Ausgabe gegenüber dem Preis im Einzelhandel.