Briefmarke der Woche: Große Erfinder – Teil 1

Große Erfinder auf rumänischen BriefmarkenIn dieser und auch in der nächsten Woche wollen wir, wie die Sondermarken aus Rumänien, die bereits am 17. Dezember erschienen sind, an vier berühmte Wissenschaftler ihrer Zeit erinnern. Die Marken aus Rumänien zeigen die vier „mari inventatori“ – zu Deutsch: große Erfinder –, von denen wir heute die ersten beiden, bzw. ihr Schaffen, ein wenig genauer vorstellen möchten.

Nikola Tesla
Der erste im Bunde ist Nikola Tesla, der 1856 im heutigen Kroatien geboren wurde. Seine serbisch-stämmigen Eltern hatten insgesamt fünf Kinder, er war der vierte Bub. Bekanntheit erlangte er durch seine bahnbrechenden Erfindungen in der Elektrizität nachdem er nahezu mittellos in die Vereinigten Staaten ausgewandert war. Über die nach ihm benannten Tesla-Spulen lässt sich Starkstrom herstellen und ein Publikum zum Staunen bringen, wenn Funken und Blitze in die zugehörige Kupferkugel einschlagen und Glühbirnen, einfach so in der Hand gehalten, zu leuchten beginnen. Wechselstrom, die Stromform, die wir alle zuhause aus der Steckdose beziehen, ist dem Geiste Teslas entsprungen.

Tesla war auch ein Visionär von besonderem Schlag. So beabsichtigte er für die Menschen eine imaginäre „Freie Energie“, die überall und jederzeit zu beziehen sei mittels Elektroresonanz in Wellenform drahtlos durch die Erde zu schicken und diese dann mit geeigneten Energieumwandlungsgerätschaften für alle Menschen frei zur Verfügung zu stellen. Tatsächlich experimentierte Tesla lange in einem Hochspannungs-Laboratorium in den Bergen von Colorado Springs. Überlieferte Aufzeichnungen seiner Ergebnisse gibt es so gut wie keine, da er alles im Gedächtnis behielt. Nach seiner Testreihe der drahtlosen Energieübertragung konnte er dann tatsächlich J.P. Morgan als Financier für sein Vorhaben gewinnen. Morgan wusste allerdings zunächst nichts über die „Freie Energie“ und glaubte Tesla wolle eine überdimensionale Radiostation bauen, die ihm ein Monopol im Nachrichtengeschäft ermöglichen würde. Das über einen geplanten Turm mit Kupferspitze auch noch die Freie Energie aus dem Weltall eingefangen und dann auch noch kostenlos für alle Menschen zugänglich gemacht werden sollte, verschwieg Tesla seinem Sponsor. Zu Recht: Kaum hatte dieser von der Idee Teslas erfahren, ließ er Tesla fallen und zuletzt wurde das angefangene Bauprojekt wieder abgerissen.

Freie Energie, wie sie Tesla postuliert hat, wird von der Wissenschaft hinlänglich als Humbug angesehen. Dennoch gibt es auch heute noch einige Anhänger der Freien Energie, die allerdings mit eher parawissenschaftlichen Methoden arbeiten und Verschwörungstheorien als Argumentationshilfe für die bisher nicht bewiesene Existenz dieser Energieform heranziehen.

Thomas Alva Edison
Der zweite Erfinder auf den Briefmarken ist der berühmte Thomas Alva Edison. Edison war seiner Zeit sogar ein erbitterter Gegner von Tesla, da dieser mit seinem Wechselstrom die gesamte Technik von Edison ad absurdum führte: Edison hatte immer nur Gerätschaften (unter anderem auch Glühbirnen) für Gleichstrom produziert. Da sich Wechselstrom im Gegensatz zum Gleichstrom über viele hundert Kilometer transportieren lässt, war der Niedergang des Gleichstromes in dieser Hinsicht absehbar, auch wenn fast alle Gerätschaften auch heute noch nur mit Gleichstrom arbeiten. Tesla hatte nach seiner Ankunft in New York bei Edison in dessen Werkshallen eine Zeitlang gearbeitet, verließ das Unternehmen aber nachdem zwischen den beiden Männern Unstimmigkeiten finanzieller Natur auftraten. Edison hatte Tesla 50.000 Dollar in Aussicht gestellt, sofern dieser seine Generatoren verbessern könne, wovon Tesla überzeigt ausging. Nach monatelanger Arbeit hatte Tesla mit seiner Ankündigung Recht behalten aber erhielt kein Geld von Edison mit dem Hinweis, er müsse erst nochmal den amerikanischen Humor verstehen lernen.

Edison selbst stammte aus Ohio, wo er zwar einem intellektuell stimulierenden Elternhaus entsprang, allerdings nach heutigen Standards nur eine Grundschulausbildung genoss. Dennoch war es Edsion, der mit seinen grundlegenden Erfindungen und Entwicklungen in den Bereichen elektrisches Licht, Telekommunikation sowie Medien für Ton und Bild einen großen Einfluss auf die technische und kulturelle Entwicklung hatte. Seine bekannteste Erfindung ist natürlich die Kohlefaden-Glühbirne, bei der Pflanzenfasern im Vakuum durch Stromfluss zum Leuchten gebracht werden. Mit dieser patentierten Verbesserung war die erste elektrische Glühlampe geschaffen, deren Haltbarkeit, Energieverbrauch und Lichtausbeute für den praktischen Einsatz zu alltäglichen Beleuchtungszwecken ausreichend war. Die bis dato vorwiegende Beleuchtung mit Gaslampen oder Kerzenlicht wurde nach und nach durch die Kohlefaden-Glühlampe ersetzt, da zur gleichen Zeit die Skalierung der elektrischen Netze vorangetrieben wurde.

Edison selbst hat von sich behauptet, dass er sei „..ein guter Schwamm, ich sauge Ideen auf und mache sie nutzbar. Die meisten meiner Ideen gehörten ursprünglich Leuten, die sich nicht die Mühe gemacht haben, sie weiterzuentwickeln.“ Der Erfolg mit seinen zahlreichen Unternehmen und Firmen in Zusammenhang mit Elektrogeräten aber auch ganz anderen Wirtschaftszweigen beruht aber nicht nur auf seinen „Saugfähigkeiten“, sondern auch seinem akribischen Arbeiten im Sinne von Versuch und Irrtum. Nikola Tesla kritisierte ihn häufig für sein unwissenschaftlichen Arbeiten. Ein weiterer Kritikpunkt seiner Arbeitsmethodik bezog sich auf sein Kommunikationsmanagement. Was im kleinen Arbeitslabor noch persönlich und täglich funktionierte, war im großen Firmenverbund ein Problem. Edison hatte aber die Größe dieses Defizit bei sich selbstkritisch zu erkennen: „There is no organization, I am the organization.“


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Authored by: Boris M. Hillmann

There is 1 comment for this article
  1. Jens Nickel at 15:45

    Wegen unterschiedlicher Zeitzonen der Mitgliedsländer.

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