Morgen neu: DBZ 26/2014
Ein symbolischer und höchst politischer Akt war 1914 die Rückeroberung des einst französischen Staatsgebiets und der Stadt Thann im Elsass durch die Franzosen. Verwaltungen wechselten die Nationalität und die Reichspost ging in die Französische Post über. Prof. Reinhard Krüger blättert im Titelthema ein recht unbekanntes Kapitel der Geschichte des Ersten Weltkriegs auf und illustriert dies mit vielen Karten und Belegen. Der Autor steigt in einem weiteren Artikel noch tiefer in die Geschichte des Krieges ein und interpretiert das Attentat von Sarajewo. Demnach sei es ein Mythos, dass die Ermordung des Thronfolgerpaares zum Ausbruch des Krieges geführt habe. Vielmehr habe der Weg in den Krieg bereits 1912 begonnen, so Prof. Krüger, der dazu ermuntert, Belege aus der Zeit genauer unter die Lupe zu nehmen.
Etwas früher, zu Anfang des 20. Jahrhunderts, hatte die Bevölkerung ganz unkriegerische Probleme: Gewünscht wurde ein Geldstück zwischen zwei und fünf Mark, wie Helmut Caspar erzählt. Der Numismatiker stellt das Drei-Mark-Stück vor, das 1908 geprägt wurde.
Eher unpolitisch verliefen die heftigen Problemdiskussionen um Briefmarken, die in den 1970er-Jahren in der DDR geführt wurden. Die Post beschäftigte sich intensiv mit den Ausgaben zum 150. Geburtstag von Friedrich Engels und zum 500. Geburtstag Albrecht Dürers. Doch aus dem Ministerium für Kultur erhielt die Post erst einmal eine Ablehnung für ihre Vorschläge. Alfred Peter beschreibt die schwierige Entscheidungsfindung und hat dafür tief in den Akten und der Entwurfssammlung des Postministeriums der DDR geforscht.
Weiter östlich, in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, haben die Menschen ab Ende der 1980er-Jahre um die Souveränität ihrer Länder gekämpft. Dietrich Ecklebe zeigt an Marken aus der Zeit die Entwicklung des Baltischen Weges und erläutert die Vorgeschichte. Der Autor befasst sich zudem mit dem Museumsreservat „Kolomenskoje“ im Südosten von Moskau, in dem historische Gebäude zu besichtigen sind.
Max Koesling begibt sich in südlichste Gefilde zu den antarktischen Wetterstationen und lässt in den Polarpost-Klassikern das Vermessungsschiff „Meteor“ wieder aufleben. Die Streiflichter, ATM-News und die Neuheiten aus aller Welt bieten einen umfassenden Überblick über die aktuellen Ausgaben und Motive.
Chefredakteur Torsten Berndt stellt die ersten Selbstklebenden und das Ausgabeprogramm 2015 sowie zwei Typen von Automatenmarken vor. Passend zum Monat befassen sich einige Artikel mit Weihnachten. So wird berichtet, dass in Großbritannien Efeu, Mäusedorn, Mistel und Stechpalme die weihnachtlichen Automatenmarken schmücken, die aus roten Geräten kommen. Ungezähnte Weihnachtsmarken und deren Wert hat sich Michael Burzan näher angesehen. Und auch unter dem Titel „Variantenreiche Proben“ greift er ein weihnachtliches Thema auf.
Mit nachträglich entwerteten Postwertzeichen, die sich durchaus zum Sammeln lohnen, und mit hübschen Rabatt-Freimarken aus Schweden befasst sich Peter Fischer. Und bei einem Besuch in Monaco wird der Stadtstaat philatelistisch beleuchtet.
Viele Anzeigen, Meldungen aus Vereinen und Arbeitsgemeinschaften, Buchbesprechungen sowie ein umfangreicher Terminkalender runden das aktuelle Heft ab.
Und die Abonnenten bekommen noch ein Weihnachtsgeschenk dazu: das 36 Seiten starke Heft „Werte bewahren“, das den Abo-Ausgaben der DBZ 26/2014 beiliegt. Darin wird aus unterschiedlichen Perspektiven der Themenkomplex Vererben und Erben behandelt. Fachleute geben rechtliche und praktische Tipps für Sammler, die ihre Schätze für die Nachwelt erhalten wollen. Unterhaltsame und spannende Geschichten aus ihrem Alltag erzählen Auktionatoren.
Die DBZ 26 ist ab morgen im Bahnhofsbuchhandel erhältlich. Möchten Sie Ihre DBZ frei Haus geliefert bekommen und pro Heft einen Euro sparen? Dann wäre ein Abonnement genau das Richtige für Sie.