Morgen neu: DBZ 21/2014
Die Postgeschichte ist ein Teilgebiet der allgemeinen Geschichtsschreibung. Sicher werden die Historiker einen Beleg mit Interesse betrachten, den Peter Kropfelder erstmals in den Inflaberichten 253 präsentiert hat. Der Brief ging beim Postamt Laubuseschbach ausweislich des Eingangsstempels am 20. April 1914 ein und enthielt bereits Unterlagen zur Mobilmachung – 69 Tage vor dem Attentat von Sarajewo, das den Ersten Weltkrieg ausgelöst haben soll, und 100 Tage vor der österreichischen Kriegserklärung an Serbien. War das tatsächlich das Werk von Schlafwandlern? Professor Dr. Reinhard Krüger bezweifelt dies, wie aus seinem Artikel eindeutig hervorgeht.
In Dietzenbach erinnert eine Ausstellung mit Feldpostbriefen und -karten sowie Ansichtskarten an den Ersten Weltkrieg. Die Exponate stellte unter anderem Manfred Wrzesniok zur Verfügung, Vorsitzender des Briefmarken- und Münzensammler-Vereins Dietzenbach. Tanja Uhde macht auf einer der Vereinsseiten auf die Ausstellung aufmerksam. Die geschnittenen Kriegsdrucke der bayerischen Freimarken mit dem Porträt Königs Ludwigs III. sind Thema einer Seite von Michael Burzan.
20 Jahre nach der Entfesselung des Waffengangs marschierte Deutschland auf den Zweiten Weltkrieg zu. Viele hatten das vorausgesehen und blieben unerhört. Zu ihnen gehörte Carl von Ossietzky, der kurz nach der Machtübertragung an Adolf Hitler ins Konzentrationslager gesperrt wurde. An den Folgen der Haft verstarb der 1935 mit dem Nobelpreis für Frieden ausgezeichnete Publizist dann 1938. Dieter Heinrich porträtiert den Mann, der Hitler zum Toben brachte.
Postalisch lässt sich das System des Terrors mit der KZ-, Lager- und Ghettopost belegen. Claus Geißler stellt die Belege in einer mehrteiligen Serie vor. Im dritten Teil steht ein Lager im Mittelpunkt, das Teil eines bis heute existierenden Unternehmens war. Im Volkswagen-Werk wurden nicht bloß Kübel- und Schwimmwagen für die Wehrmacht montiert, sondern auch Waffen produziert – von Zwangsarbeitern, größtenteils Italienern.
Eine der Folgen des Zweiten Weltkrieges war die Entstehung zweier deutscher Staaten, eines freien und einer neuerlichen Diktatur. An der politischen Machtausübung waren in der DDR neben den fünf Parteien die sogenannten Massenorganisationen beteiligt, unter ihnen der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund, der 1970 eine Sondermarke zum 25. Gründungstag erhielt. Alfred Peter fand in den Akten des MPF Einzelheiten zur Geschichte der Marke, einer parallel erschienenen Ausgabe zu Ehren des kommunistischen Weltgewerkschaftsbundes und eines Zusammendrucks zum 15. Jahrestag des Rundfunksender Radio Berlin International.
Im freien Teil Deutschlands kam 1954 eine neue Dauerserie mit dem Porträt des Bundespräsidenten Theodor Heuss an die Schalter. Erstmals liegt von dieser nunmehr ein bestätigter Plattenfehler vor, entdeckt von Holger Braasch. Auf den aktuellen Deutschland-Seiten zeigen wir die Marke mit Kerbe.
Einen interessanten Beleg von 1871 präsentiert Peter Fischer, ein Wertpaket, das nicht zugestellt werden konnte. Schreiben war nämlich am Zustelltag verboten. Die Basiswissen-Seite widmet Fischer den Schweizer Pro-Juventute-Marken.
Mit Neuheiten aus der Schweiz kann Herbert Judmaier in diesem Heft nicht dienen, dafür mit jeder Menge aktueller Informationen aus Österreich. Unter anderem nennt unser Wiener Korrespondent die ab 1. März 2015 geltenden Entgelte der Österreichischen Post und gibt einen wertvollen Tipp, wie DBZ-Leser Kosten sparen können. Zwei Meldungen aus Österreich ergänzen den Reigen. Zum einen lehnte die Österreichische Post einen Auftrag der Alliance For Nature ab, zum anderen droht einem Museum die Auflösung. Derweil macht Uwe Kensing einen interessanten Vorschlag für den Umgang mit dem Luxemburger Seidenblock.
Reichlich Anregungen finden Sie auf den Seiten zur Polarpost und zur Luftpost. Max Koesling informiert über antarktische Stationen und den südpolaren Briefservice für Sammler, Jacky Stoltz meldet zahlreiche Erstflüge und Luftfahrtstempel und setzt die Chronik der Air Berlin fort.
Auf vier Extra-Seiten informieren wir schließlich über die Briefmarken-Messe International Berlin. Die DBZ ist selbstverständlich vor Ort.
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