Morgen neu: DBZ 19/2014
Sechs Briefmarken – heutzutage ist das oftmals die Tranche eines Monats, wenn nicht gar eines Tages. Vor 150 Jahren gab die Post von Mecklenburg-Strelitz am 1. Oktober sechs Briefmarken heraus. Dabei blieb es dann. Bis zur Gründung des Norddeutschen Bundes und dem Ende der eigenständigen Post legte Mecklenburg-Strelitz keine weiteren Briefmarken vor. Das Postaufkommen im Herzogtum war gering, es gab nur wenige Poststellen. Entsprechend selten sind heute Belege und echt gestempelte Marken. Nur ein Wert, der zu einem Silbergroschen, steht zu einem dreistelligen Euro-Betrag im Michel. Walter Köcher stellt das Sammelgebiet vor und gibt Hinweise, wie man auch mit durchschnittlich gefülltem Geldbeutel eine attraktive Sammlung anlegen kann.
Weitgehend unbekannten Seltenheiten wandte sich Peter Fischer zu, der die Schweizer Kocher-Marken vorstellt. Sie erschienen 1909 und entstanden infolge der irrtümlichen Auslegung einer Verfügung. Deutlich bekannter sind die „Pro Patria“-Ausgaben der Eidgenossenschaft, denen Fischer das „Basiswissen“ widmet.
Auch Michael Burzan hält die Waage. Den Schatzsuchern präsentiert er Fehldrucke zu Ehren Königin Elizabeths II. – zweifellos Stücke, von denen nur wenige Exemplare existieren. Häufiger sind die Friedens- und Kriegsdrucke der bayerischen Freimarken mit dem Porträt König Ludwigs III. Ihre Zuordnung erfordert indessen einiges Fachwissen, zumal manche Angaben in älterer Literatur nicht dem Stand der aktuellen Forschung entsprechen.
Aktuell nahm Alfred Peter die Akten des DDR-Postministeriums zur Hand und stellte Erstaunliches fest. 1968 und 1969 erschienen zwei Ausgaben, mit denen es keine Schwierigkeiten gab, weder politischer noch technischer Art. Problemlos arbeiten zu können, davon wagte Martin Luther wohl kaum zu träumen. Zum einen stellten sich ihm mächtige Würdenträger in den Weg, als er die Bibel ins Deutsche übersetzte. Zum anderen musste er sich eingestehen, dass seine Hebräisch-Kenntnisse für das Alte Testament nicht ausreichten. 1534, also vor 480 Jahren, lag die vollständige Luther-Bibel dann vor. Horst Prelle setzt seine Serie zur Geschichte der Reformation fort.
Reformorientiert arbeitete auch Zar Peter der Große. Helmut Caspar widmet ihm die Numismatik-Seite, denn Peter setzte im russischen Münzwesen fast schon Revolutionäres durch: das Dezimalsystem. Eine kleine Revolution wagt die irische Post, welche die Grenze zwischen Automatenmarken und Freistempeln verschiebt oder gar einreißt. Als Alternative zu herkömmlichen Freistempelmaschinen bietet sie ihren Kunden an, einen Drucker im Büro aufzustellen, der das allgemein verwendete ATM-Papier nutzt. Hans-Jürgen Tast stellt die Neuerung vor und präsentiert zudem neue Automatenmarken aus Großbritannien.
Nachdem Heft 18/2014 fast ausschließlich Neuheiten aus den Alpenländern vorgestellt hatte, konnte unser Wiener Korrespondent Herbert Judmaier wieder zur Normalität zurückkehren. Zu Österreich gesellen sich die Schweiz und die Vereinten Nationen. Dietrich Ecklebe berichtet im Teil „Europa & Übersee“ über das Landschaftsschutzgebiet der Beskiden, derweil Max Koesling die Postlaufzeiten aus den Polargebieten analysiert. Luftpost-Spezialist Jacky Stoltz kann weitere Erstflüge melden und die Chronik der Japan Airlines fortführen.
Armin Blase besuchte für uns das Sonderfeldpostamt in Roding. Im aktuellen Deutschland-Teil bilden dieses Mal die Ganzsachen den Schwerpunkt. Die Packung mit Umschlägen zum kleinen Prinzen hatten wir in der Deutschen Briefmarken-Tageszeitung bereits gemeldet.
Morgen kommt Heft 19/2014 in den Einzelhandel. Den Abonnenten liegt es planmäßig bereits vor. Pro Heft sparen sie einen Euro gegenüber dem Preis im Einzelhandel.