Frieden für die Welt – Organisationen und Konferenzen
In Anbetracht der unzähligen kriegerischen Drohungen und Auseinandersetzungen – selbst in sogenannten „Friedenszeiten“ nach dem Zweiten Weltkrieg – sollten die langfristigen Bemühungen um den Frieden nicht in Vergessenheit geraten. Schon vor rund zwei Jahrhunderten begannen Menschen, sich zu Vereinen zusammenzuschließen, um sich gemeinsam für den Frieden, für militärische Abrüstung und soziale Gerechtigkeit zu engagieren. Als einen wesentlichen Ausgangspunkt kann man im englischen Sprachraum die Publikationen und Initiativen des Lehrers und Kaufmanns David Low Dodge (1774-1852) betrachten. Er gründete im August 1815 die New York Peace Society, deren Beispiel bald weitere Friedensgesellschaften in Ohio und Massachusetts folgten. Die „Society for the Promotion of Permanent and Universal Peace“ in London entstand am 14. Juni 1816. In Kontinentaleuropa gründete der Schweizer Publizist, Philanthrop und Pazifist Jean-Jacques de Sellon (1782-1839) in Genf 1830 die erste Friedensgesellschaft.
Eine Reihe von internationalen Friedenskongressen wurde bereits zwischen 1843 und 1853 in verschiedenen Städten Europas veranstaltet. Den Anfang machte der „International Congress of the Friends of Peace“ 1843 in London, der nach einem Vorschlag von Joseph Sturge auf die Initiative der American Peace Society hin von der London Peace Society mit 337 Delegierten durchgeführt wurde. Größere Bedeutung gewann der „Congrés des Amis de la Paix Universelle“ in Paris vom 22. bis 24. August 1849. Präsident war der engagierte Schriftsteller Victor Hugo, der unter anderem das Konzept für ein Vereintes Europa vorstellte. Ein weiteres wichtiges Thema war die Abschaffung der Sklaverei.
Im August 1850 fand der zweitägige Internationale Friedenskongress in der Paulskirche in Frankfurt am Main statt, an dem mehr als 600 Delegierte teilnahmen. Ein erfolgreiches Ziel war die Vermittlung im zwischen Dänemark und dem Deutschen Bund geführten ersten Schleswig-Holstein-Krieg, der nach der Erhebung in den beiden Herzogtümern ausgebrochen war. Nach dem Kongress wurde die erste Deutsche Friedensgesellschaft in Königsberg gegründet.
Briefe mit Friedensbotschaften
Als Medium zur Verbreitung von pazifistischem Gedankengut wurden bald auch auf den Außenseiten bedruckte und illustrierte Briefumschläge genutzt. Seit den späten 1840er-Jahren sind einige interessante Beispiele mit Frankaturen von Postwertzeichen Großbritanniens und der Vereinigten Staaten erhalten geblieben.
Der schottische Verleger John Valentine aus Dundee gründete 1825 eine Firma, die sich auf die Gestaltung und Herstellung von Drucksachen spezialisierte. Aus dieser Druckerei stammen zahlreiche illustrierte Briefumschläge, darunter einige besonders attraktive Exemplare mit Friedensappellen, die in Großbritannien wie auch in den USA Verbreitung fanden…
Den kompletten Artikel von Michael Burzan lesen Sie in der DBZ 17 /2014, die Sie aktuell im Bahnhofsbuchhandel bekommen. Haben Sie schon einmal über ein Abonnement nachgedacht?