Komisches Schauspieltalent
Am 6. August 1880 kam in Wien der Bildhauersohn Johann Julier auf die Welt. Der Junge fühlte sich recht bald von der Schauspielerei angezogen und begann, heimlich Unterricht beim Hofschauspieler Josef Moser zu nehmen, der ihn auch zu seinem Künstlernamen inspirierte. Als Hans Moser zog er nun mit Wanderbühnen durchs Land, bevor er Ensemblemitglied beim „Theater in der Josefstadt“ wurde. Im Ersten Weltkrieg diente er in der Infanterie und fand nun ausgerechnet an der Front heraus, dass er enormes komödiantisches Talent besaß.
In diversen Wiener Kabaretts und Varietéshows perfektionierte er sein Können nach dem Krieg und schließlich wurde Robert Stolz auf ihn aufmerksam, der ihm mit „Der Dienstmann“ zu seinen Durchbruch verhalf. Bald darauf avancierte er zum Lieblingsschauspieler von Max Reinhardt, tourte am Broadway und gelangte schließlich zum Film, wo er mit seinem Talent ungeheure Popularität erlangte. Aufgrund seiner Beliebtheit konnte er sogar während des Nationalsozialismus weiterarbeiten, obwohl er sich weigerte, sich von seiner jüdischen Ehefrau scheiden zu lassen.
Nach dem Krieg spielte er in unzähligen weiteren Filmen und am Burgtheater. Am 19. Juni 1964 starb der beliebte Volksschauspieler, der auch als Interpret von Wienerliedern große Erfolge feierte, an Lungenkrebs. Das Foto auf der neuen Marke stammt aus Franz Antels Verwechslungskomödie „Hallo Dienstmann“ von 1952.