Morgen neu: DBZ 11/2014
Das System des Terrors lässt sich philatelistisch dokumentieren. Claus Geißler trug Belege rund um die Lager zusammen, die das Hitler-Regime nach der Machtübertragung vom 30. Januar 1933 einrichtete. Dass sich die neuen Herrscher über den verbrecherischen Charakter ihres Wirkens im Klaren war, belegt unter anderem der Absenderfreistempel der Zentrale der Geheimen Staatspolizei, der Gestapo. Er wies nicht etwa die Institution klar aus, sondern benannte „Albrecht & Heinrich“ im Werbefeld, „Albrecht“ wie Prinz-Albrecht-Straße 8 – Sitz und Folterstätte der Gestapo – und „Heinrich“ wie Heinrich Himmler.
Der Artikel stimmt natürlich nicht gerade heiter. Das gilt auch für die aktuelle Entwicklung in der Ukraine, die sich territorialer Ansprüche Russland erwehren muss. Historische Hintergründe erläutert Dietrich Ecklebe – selbstverständlich mit Briefmarken dokumentiert.
Ein heißes Eisen fasst schließlich Rainer von Scharpen an, der Freud und Leid eines Perfin-Sammlers thematisiert. In seinem Artikel unterbreitet der Leiter der BDPh-Bundesstelle Literatur unter anderem Anregungen für eine bessere Integration der Firmenlochungen auf Ausstellungen. Auf einer der Buchbesprechungs-Seiten vergibt er sodann einen Nobelpreis für philatelistische Literatur.
Münzfälschungen sind zweifellos ein heikles Thema, insbesondere wenn noch kursgültige Prägungen nachgeahmt werden. Numismatik-Experte Helmut Caspar stellt ein Buch vor, dass Münzfälschungen in der DDR behandelt. Auf den Folgeseiten erklärt Alfred Peter, weshalb auf der Ausgabe zu Ehren Käthe Kollwitzens, Ernst Barlachs und Otto Nagels von 1970 auf der Marke mit dem Kollwitz-Plakat der Text fehlt.
Weit zurück blickt Michael Burzan mit der ersten Folge „Ochsenaugen hoch drei“. Wir brauchen wohl kaum ausdrücklich zu erwähnen, dass damit die brasilianische Erstausgabe gemeint ist. Dass mitunter auch Brücken verschwinden können, belegt Burzan auf der Schatzsucher-Seite am Beispiel des Panamakanals. Peter Fischer begab sich auf die Fährte einer sächsischen Stempelmarke zu 1000 Mark, von der nur zwölf Stück registriert sind. Im Basiswissen stellt er PD- und PP-Stempel vor.
Von einer überraschenden Entdeckung weiß Christoph Hertsch zu berichten. Die Schweizerische Post lässt selbstklebende Marken in kleiner Auflage auch nassklebend herstellen. Weshalb sie dies tut und welche Marken nunmehr in dieser Variante auf den Markt gekommen sind, berichtet er in einem Artikel, den wir aus der Berner Briefmarken-Zeitung übernehmen durften.
Derweil ist der Neuheitentisch nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Österreich und bei den Vereinten Nationen reichlich gedeckt, wie unser Wiener Korrespondent Herbert Judmaier zu berichten weiß. Max Koesling bewegt sich polarpostalisch vom Kap Hoorn südwärts, während Luftpost-Experte Jacky Stoltz neue Luftfahrtstempel vorstellt und auf eine Thüringer Ballonpost aufmerksam macht. Hans-Jürgen Tast schenkte den britischen Automatenmarken seine Aufmerksamkeit, und Finnland steht ein schwuler Herbst bevor.
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