Die verschiedenen Gesichter des Osterfestes
Heute, am Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond, wird in der christlichen Welt der Höhepunkt des Osterfestes gefeiert. Am Donnerstag begannen die Ostertage mit der Feier des letzten Abendmahles Christi, das er mit seinen zwölf Jüngern am Vorabend seiner Kreuzigung zelebriert haben soll. Am Karfreitag wird an den Tod des Gottessohnes am Kreuz gedacht. Gestern, am Karsamstag, kehrte ein wenig Ruhe in den christlichen Festakt ein. Man gedachte an die Grabesruhe Christi und wartete im stillen Gebet auf den bevorstehenden Ostersonntag. Am heutigen Tag feiern die Christen nun die Auferstehung ihres Erlösers.
„Der Menschensohn wird nach dem Willen Gottes an die Menschen ausgeliefert werden, und sie werden ihn töten. Doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen.“ So sollen die Propheten die Geschehnisse bezüglich des Todes und der Auferstehung Jesu vorausgesagt haben. Drei Tage nach seiner Kreuzigung soll der Gottessohn seinen Jüngern tatsächlich als Mensch aus Fleisch und Blut gegenüber gestanden haben. „‚Friede sei mit euch!‘ begrüßte er sie. Die Jünger erschraken furchtbar. Sie dachten, ein Geist stünde vor ihnen. ‚Warum habt ihr Angst?‘ fragte Jesus. ‚Wieso zweifelt ihr daran, dass ich es bin? Seht doch die Wunden an meinen Händen und Füssen! Ich bin es wirklich. Hier, fasst mich an und überzeugt euch, dass ich kein Geist bin. Geister sind doch nicht aus Fleisch und Blut!‘“ Die christliche Kirche gründet sich auf die Auferstehung ihres Erlösers, weshalb heute in jeder Kathedrale, Basilika, Kirche und in jedem Dom der Höhepunkt des christlichen Jahres gefeiert wird.
Die Feier der Auferstehung Jesu Christi markiert auch das Ende der Fastenzeit, die zur Vorbereitung auf das christliche Hochfest vierzig Tage zuvor eingeleitet worden ist. Die Feier zur Auferstehung, welche den Auftakt der österlichen Freudenzeit bildet, kann damit mit einem guten Sonntagsbraten begangen werden. Die christliche Freudenzeit währt nun fünfzig Tage, bis sie Pfingsten, zur Feier der Entsendung des Heiligen Geistes, endet.
Verschiedene Länder gedenken in Form von Briefmarken an das christliche Osterfest. Die Slowakei brachte am 10. März eine Marke heraus, die den Tod am Kreuz dokumentiert. Rumänien folgte am 20. März mit einer Briefmarke, die nicht die Kreuzigung, sondern die Auferstehung des Gottessohnes in mehreren Bildern darstellt.
Andere Länder weisen auf weitere Aspekte des Osterfestes hin, wie auf den Brauch der Ostereier und die Figur des Osterhasen. Das Verschenken von Eiern zu Ostern geht vermutlich auf den alten Brauch zurück, dass Bauern am Gründonnerstag Zins- und Schuldeier an ihre Grundherren lieferten. Der Ausdruck „Eierzins“ geht wohl auch auf diese Tradition zurück. Darüber hinaus symbolisiert das Ei neues Leben. Auch die ersten Christen nutzten das Ei, um die Auferstehung Jesu zu symbolisieren. Die zerbrochene Eierschale steht dabei für das Grab des Erlösers.
Polen gibt zu Ostern zwei Marken heraus, die an den Brauch des Ostereierverschenkens erinnern. Finnland sieht das Osterfest mit Kinderaugen. Auf einer am 3. März ausgegeben Marke ist eine Zeichnung des Osterhasen zwischen vielen bunten Ostereiern zu sehen. Kroatien zeigt anlässlich des Osterfestes eine weitere Facette der Feiertage. Als traditionelles Gebäck wurde auf einer am 7. April erschienenen Marke ein Osterkranz abgebildet.
Die DBZ-Redaktion wünscht Frohe Ostern!