Unbeugsam im Glauben: ein Sonderstempel für Ján Chryzostom Korec
Die Weltpresse berichtet voller Aufmerksamkeit über jeden Akt der Demut des neuen Papstes. Dabei stellt Franziskus ein ums andere Mal klar, dass der Verzicht auf bestimmte Annehmlichkeiten des Alltags kein außergwöhnlicher Akt sei, sondern Teil der Berufung. Ihr aller Vorbild, Jesus Christus, habe bekanntlich auch in Armut gelebt. Die Mission in einer dem Glauben abgewandten Gesellschaft führt tatsächlich aber bis heute zu teils großen Härten. Etwa dann, wenn das politische Regime die Religionsausübung verbietet und deren Vertreter verfolgt, wie es zur Zeit des Kalten Krieges in einigen Ländern Osteuropas geschehen ist.
Der slowakische Jesuit Ján Chryzostom Korec, der aktuell auf einem Sonderstempel anlässlich seines 90. Geburtstagges geehrt wird, durchlief ein langes Leben voller Entbehrungen, weil er den Dienst am Glauben entgegen aller Repressionen fortsetzte. 1950 zum Priester geweiht, erhielt er ein Jahr später die heimliche Bischofsweihe. Er arbeitete derweil in einer Fabrik. Doch 1960 wurde Korec wegen verbotener Seelsorgearbeit inhaftiert. Bis 1968 kümmerte er sich um seine Mitgefangenen im Gefängnis von Valdice, dann wurde er aufgrund einer Generalamnestie entlassen. Trotz seiner angeschlagener Gesundheit arbeitete er in den folgenden Jahren bei der Straßenreinigung und führte in Fabriken Hilfsarbeiten aus. Gleichzeitig engagierte er sich beim Aufbau einer kirchlichen Organisation im Untergrund. Zahlreiche Priester erhielten von ihm die heimliche Weihe. Ján Chryzostom Korec wurde während dieser Zeit streng überwacht und geriet mitunter auch in Lebensgefahr. Zwei Attentate wurden auf ihn verübt.
Erst mit dem Fall des Eisernen Vorhangs konnte er seiner Berufung wieder in Freiheit folgen. Von Papst Johannes Paul II. bereits 1990 zum Bischof von Nitra ernannt, folgte bald die Berufung ins Kardinalskollegium. Für seine unbeugsame Haltung im Glauben wird er heute von seinen Landsleuten verehrt. Der Kardinal, der sich jahrzehntelang unter schwierigsten Bedingungen mit seiner Hände Arbeit am Leben hielt, ist sicherlich ein Geistlicher, wie ihn die in der Reform begriffene katholische Kirche brauchen kann.
Der Sonderstempel erscheint am 22. Januar mit der Stempelnummer PPP 02/14. Stempel stehen in der Regel vier bis sechs Wochen bei Pofis, Nám slobody 27, 817 98 Bratislava 15, bereit. Bitte geben Sie die Stempelnummer an. Das Porto für Karte und Brief innerhalb Europas beträgt 1.00 Euro.