Aus dem aktuellen Heft: Stelenstadt Quirigua – Historisches Erbe der Maya in Guatemala
Im Jahr 2012 gaben mehrere Länder Briefmarken zum Ende des 13. Baktun heraus, das für viele Leichtgläubige den Weltuntergang am 21.12.2012 bedeuten sollte. Doch es haben alle überlebt, was nicht unbedingt daran gelegen haben muss, dass das Jahr 2012 nach dem chinesischen Kalender das des Drachens war, also das Jahr des Glücks. Nach dem genauen Kalendersystem der Maya begann an diesem Tag einfach ein neuer Zyklus von 144 000 Tagen, das 14. Baktun. Aber nur eine Briefmarkenausgabe stammt aus einem Land, das über Maya-Stätten verfügt, aus Guatemala.
Quirigua liegt im Tiefland von Guatemala nahe dem Rio Motagua. Bei einem kleinen Dorf, mitten zwischen Bananenplantagen, befinden sich die Ruinen der längst vergangenen Kultur. Die ältesten Spuren einer Besiedlung des Gebietes gehen 2200 Jahre zurück. Zwischen 600 und 900, also in der klassischen Zeit der Maya-Kulturen, erlebte die Stadt ihren Höhepunkt. Man vermutet, dass die ersten Siedler aus Copan, einer bedeutenden Maya-Stadt im heutigen Honduras, aber nur rund 50 Kilometer entfernt, zugewandert sind. Unter dem Herrscher Cauac Himmel, dessen Lebensdaten mit den Jahren 723 bis 784 genau nachgewiesen sind, wurde Quirigua das Zentrum eines Stadtstaates, der eigenständig war und dessen Bewohner Reichtum erworben hatten. Grundlage des Wohlstandes bildete der Abbau von Jade und Obsidian. Jade war der beliebteste Schmuckstein der Mayas und aus dem vulkanischen Glas Obsidian wurden in der Kultur, die nicht über Metall verfügte, Messer und Waffen hergestellt. Bis ins 9. Jahrhundert konnte Quirigua für beide Rohstoffe das Monopol wahren. Dann aber setzte der Niedergang ein, so wie bei allen Maya-Städten der klassischen Periode …
Den kompletten Artikel von Dietrich Ecklebe finden Sie in der DBZ 2/2014, die Sie jetzt im Bahnhofsbuchhandel bekommen können. Oder Sie probieren ein Abonnement aus.