Morgen neu: DBZ 25/2013
Nicht erst in unseren Tagen gibt es Steuern auf Brief- und Paketpost. Während heute allein auf die nicht zum Universaldienst zählenden Sendungsarten 19 Prozent Umsatzsteuer erhoben werden, belegte der Fiskus vor 65 Jahren fast alle Sendungen mit einer Pauschalsteuer von 2 Pfennig. Im Titelthema der neuen DBZ erinnert Günter Klein an die Steuer, die zur Unterstützung des freien Teils Berlins eingeführt wurde. Die Notopfer-Marken, die „blauen Zwerge“, laden dank ihrer Vielfalt zur Anlage einer spezialisierten Sammlung ein.
Die Spaltung Berlins führte unter anderem zur Trennung des Rohrpostnetzes, dessen zentraler Punkt im Sowjetischen Sektor lag. Die Geschichte der Rohrpost erzählt Professor Doktor Reinhard Krüger in einer mehrteiligen Artikelfolge. Dieses Mal schildert er die Aufgabe des alten Ostbahnhofs der Preußischen Ostbahn anno 1882.
Ein paar Jahre weiter zurück blickt Michael Burzan, der sich dem Wert zu einem Franc der Cérès-Ausgabe Frankreichs zuwandte. Gleich ins Mittelalter begab sich Helmut Caspar. Marco Polo brachte von seiner China-Reise die Erkenntnis nach Europa, dass auch Geld aus Papier kursieren kann. Eine weitere Numismatik-Seite widmet sich dem Sammelgebiet 2-Euro-Kursgedenkmünzen. Schließlich stellt Walter Köcher Gedenkmünz-Neuheiten San Marinos vor.
Dass die Jugendarbeit weiterer Impulse bedarf, ist eine Binsenweisheit. Eine interessante Aktion initiierte DBZ-Leser Alfred Bachmann: Er übergab der Redaktion ein Album voller deutscher Briefmarken und bat darum, es einem jungen Sammler zukommen zu lassen. Diesen suchen wir nunmehr – DBZ-Redakteur Jan Sperhake ruft zu einem Ideen-Wettbewerb auf.
Neue Ideen benötigen auch die Briefmarken-Messen. Einen Vorstoß werden wir kommendes Jahr in Essen erleben. Unser traditioneller Messerückblick in Heft 25 ist dieses Mal denn auch zugleich ein Ausblick. Auf den 5. Dezember schauen wir auf den Deutschland-Seiten. Zur bevorstehenden Portoanhebung erscheinen neue Briefmarken, die im Jahresplan natürlich nicht enthalten waren. Wir präsentieren die einzelnen Ausgaben – selbstverständlich unter dem Vorbehalt, dass die Bundesnetzagentur die Portoanhebung genehmigt.
Mit einem gewaltigen Ausgabeprogramm wartet Luxemburg im Dezember auf. Uwe Kensing schaute sich die Neuheiten genauer an und gibt den Sammlern von Automatenmarken einen wertvollen Tipp. Herbert Judmaier, DBZ-Korrespondent in Wien, präsentiert neben einer Neuheit aus Österreich gleich drei Jahresprogramme 2014: Schweiz, Liechtenstein und Vereinte Nationen.
In die unmittelbare Nachkriegszeit schaut Michael Burzan, der die Vorstellung der Besonderheiten der Thüringer Tannen-Marken fortsetzt. Zur Schatzsuche laden wir ferner im Deutschland-Teil ein und präsentieren Entdeckungen der DBZ-Leser. Max Koesling beobachtete Touristen bei Pinguinen – polarpostalisch, selbstverständlich –, derweil Jacky Stoltz zwei Luftfahrtstempel aus Italien entdeckte und die Luftpost-Chronik der Ryanair fortsetzt.
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Kommentare über Artikel in der DBZ sind eigentlich Mangelware.
Nun denn, mach ich den Anfang.
Das die Zwangszuschlagsmarke keine Steuermarke sein soll, schreibt der Autor, obwohl es extra drauf steht, das verwundert mich doch sehr!! Übrigens, ist die Briefmarke ja auch nur eine Steuermarke, war sie immer schon, halt nur zu verwenden für das Versenden von Postgut und Postwaren. Thats all!!
Sehr geehrter Herr Morscheck,
Danke für den Kommentar!
Günter Klein schrieb: „Die Bezeichnung „Zwangszuschlagsmarke“ haben die Philatelisten geschaffen, denn um eine bloße Fiskalmarke handelte es sich trotz der Inschrift ‚Steuermarke‘ ja nicht und um ein Postwertzeichen auch nicht, obwohl sie wie ein solches entwertet wurde und zuschlagspflichtige Sendungen ohne sie nicht befördert wurden.“
Er stellt damit nicht in Abrede, dass eine Steuer- oder Fiskalmarke vorliegt, sondern erklärt, dass die Notopfer-Marke keine „bloße Fiskalmarke“ ist. Als reine Fiskalmarke hätte sie nicht auf Postsendungen geklebt werden dürfen.
Briefmarken sind wirtschaftlich Quittungen für eine noch zu erbringende Leistung. Mit Steuern hat dies nichts zu tun, es sei denn, man bezeichnet alle Zahlungen an den Staat als Steuern, auch wenn staatliche Stellen dafür eine Gegenleistung erbringen. Heute, da zahlreiche Postunternehmen nicht mehr oder nicht mehr rein staatlich sind, wird dies deutlicher als zu Zeiten der Staatsposten. Dass einstmals Briefmarken in verschiedenen Ländern auch zur Begleichung der Steuerschuld verklebt werden durften, steht auf einem anderen Blatt.
Mit freundlichen Grüßen
Torsten Berndt