Lady Diana im Minenfeld entdeckt
Am 10. April erschien auf der Kanalinsel Jersey – jüngst als Steuerparadies mit Negativschlagzeilen in den Medien stark vertreten – eine kleine Sondermarken-Serie zu Ehren des Internationalen Roten Kreuzes sowie des Roten Halbmondes. Das ist in jedem Fall ein wichtiges Thema, auch wenn man leider vergessen hat, wenigstens ein Motiv mit dem Roten Halbmond zu gestalten. Stattdessen findet man auf dem Motiv der Briefmarke mit dem Tarif Großbrief innerhalb Großbritanniens eine kleine Überraschung.
„Namedropping“ bezeichnet bekannterweise die Erwähnung prominenter Namen, um die eigene Geschichte ein wenig interessanter zu machen. Das Pendant „Facedropping“ steckt hingegen noch in den Kinderschuhen, wenn man einmal von dem Stilmittel des „Cameo-Auftritts“ im Unterhaltungsfernsehen absieht. Doch Jersey macht es vor: Während fünf der Sondermarken Zeichnungen zu den allgemeinen Einsatzarten und Methoden des Internationalen Roten Kreuzes präsentieren, sehen wir auf der letzten Marke eine junge blonde Frau in Schutzkleidung vor einem Minenfeld. Das ist natürlich niemand anderes als Lady Diana. 1997 war sie nach Huambo in Angola gereist und hatte vor den Minenfeldern posiert, um der Bewegung für ein Verbot von Landminen medienwirksame Unterstützung zu schenken. Dass die Ähnlichkeit keine Einbildung ist, belegt ein Foto, welches zumindest bezüglich Kleidung und Pose als Vorlage hätte dienen können.
Wenn dieses Beispiel Schule macht, dann lohnt es sich in Zukunft sicherlich, die neuen Sondermarkenausgaben noch gründlicher unter die Lupe zu nehmen. Wen man da noch alles entdecken wird?