Rote Karte für Bonn
Die Spatzen pfiffen es schon seit geraumer Zeit von den Dächern. Jetzt ist es amtlich. Die UNO Bonn bekommt eigene Briefmarken. Somit zieht die frühere Bundeshauptstadt mit Genf, New York und Wien gleich. Schon heute kommen die ersten beiden Marken an die Schalter, 58-Cent-Werte, die verschiedene Ansichten des Bonner Post-Tower zeigen.
Die Herausgabe hatte sich einige Zeit verzögert, da man Briefmarken mit Inschriften wie „Vereinte Nationen“ und „UNO“ sowie einer Wertangabe in Euro nicht ansieht, ob sie aus Bonn oder Wien stammen. Die Namen der Städte sollten aber nicht auf den Marken erscheinen – die Erstausgabe ausgenommen. Jetzt fand sich eine der UNO angemessene, wahrhaft salomonische Lösung: Bonner und Wiener Marken gelten in beiden Städten gleichermaßen. Die Maschinen in den Briefzentren werden mit Zählwerken ausgestattet, die eine genaue Abrechnung mit Deutscher respektive Österreichischer Post zulassen.
Noch im April soll die erste reguläre Dauerserie mit bekannten Bonner Bauwerken erscheinen. Vorgesehen sind unter anderem der „Lange Eugen“, das World Conference Center, das Telekom-Hochhaus und die Beethoven-Halle. Bei Planerfüllung bleiben die Marken fünf Jahre im Angebot. Gültig sind sie, wie alle UNO-Marken, nur auf dem Gelände der Weltorganisation. Im sonstigen Stadtgebiet dürfen sie nicht zur Freimachung von Briefen verwendet werden.
Für die Betreuung der Sammler richtet die Postverwaltung der Vereinten Nationen in Bonn eine Versandstelle ein, die provisorisch in freien Räumen des Post-Towers untergebracht ist. Der Staatsakt zur Erstausgabe Bonner UNO-Briefmarken findet heute um 11 Uhr statt. Zur Feier legt die UNO eine attraktiv gestaltete Karte auf. Ihre Grundfarbe ist Rot. Ansonsten ähnelt sie den aus Genf und Wien bekannten Blauen und Weißen Karten. In Zukunft will die UNO Bonn zu Briefmarkenausstellungen weitere Rote Karten herausgeben.
Aktualisierung: Zwei Meldungen vom 1. April waren korrekt, vier scherzhaft. Welche, das erfuhren Sie im DBZ-Rundbrief vom April.