Schriftsteller und Sozialkritiker
„Das Merkwürdigste an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, dass man unsere Zeit später die gute alte Zeit nennen wird.“ (John Steinbeck)
Heute vor 111 Jahren wurde in Kalifornien einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts geboren: John Steinbeck begann schon während der Schulzeit mit dem Schreiben und ging dann zum Studium nach Stanford, wo er allerlei der Schriftstellerei dienliche Kurse belegte, sich jedoch schnell enttäuscht vom akademischen Leben abwandte. Entscheidender waren die zahlreichen Jobs, die er in den Semesterferien annahm: Hier lernte er die Milieus kennen, in denen seine späteren Werke spielen sollten. 1924 verließ er die Uni ohne Abschluss, ging 1925 nach New York, wo er sich erfolglos als Journalist und freier Schriftsteller versuchte, bevor er recht bald nach Kalifornien zurückkehrte, wo er sich wieder mit Gelegenheitsarbeiten durchschlug. Seinen ersten schriftstellerischen Erfolg erlebte er 1935 mit „Tortilla Flat“, einem auch heute noch äußerst vergnüglich zu lesenden Schelmenroman.
1936 ging Steinbeck im Auftrag der San Francisco News nach Oklahoma, um eine Artikelserie über entwurzelte Wanderarbeiter in den USA zu verfassen. Das bei seinen Recherchen gesammelte Material floss zu einem großen Teil in „Von Mäusen und Menschen“ und in die äußerst sozialkritischen „Früchte des Zorns“ ein, seine wohl stärksten Romane. Steinbeck wurde 1940 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und erhielt 1962 den Nobelpreis für Literatur. Am 20. Dezember 1968 ist er gestorben. Die Gegend um Salinas und Monterey, wo er aufwuchs, lange lebte und in der zahlreiche seiner auch erfolgreich verfilmten Romane wie etwa „Jenseits von Eden“ spielten, ist bis heute als „Steinbeck Country“ bekannt.