Luxemburg: ATM nicht ohne Kreditkarte!
Der angekündigte Ersttag der neuen ATM am 4. Dezember 2012 wurde eingehalten. Hinter der zweiten Eingangstür des Postbüros Bahnhof startete um 8.00 Uhr ohne Ansprache oder offizielle Einweihung der Betrieb der neuen Hytech-Geräte. Das Verfahren scheint zwar noch umständlich, aber nach kurzer Eingewöhnung gelingt der Erwerb der ATM immer besser. Eine technische Kurzbeschreibung des Gerätes stand nicht zur Verfügung, also folgten wir den Anzeigen auf dem Display in deutscher, englischer, französischer, luxemburgischer und portugiesischer Sprache. Die Quittungen werden jedoch nur in Französisch ausgedruckt.
Man legt seine Briefsendung oder Paket auf die Waage, wählt die gewünschte Sprache und es folgt die Gewichtsbestätigung und anschließende Auswahl einer der vier in der Testphase erhältlichen Dienstleistungen (Standardbrief Inland, Europa, andere Länder und Paket), Ziellandwahl. Aber Achtung: Die Bezahlung ist nur per Kreditkarte möglich! (In den Ankündigungen des Office des Timbres war dies nicht vermerkt, da man davon nichts wusste). Wenn man mehr als eine Sendung aufgeben oder sich einen Markenvorrat zulegen will, muss man vor der Bezahltaste auf „weiter kaufen“ drücken und kann so seine nächste Marke bestellen und am Schluss auf „Bezahlen“ klicken. Es ist nicht möglich, wie bei anderen Automaten schon vorneweg die gewünschte höhere Anzahl von Marken einzugeben, also z.B. „10 x 60 Cent“ geht nicht, man muss alles einzeln eingeben, also „60 Cent + 60 Cent + 60 Cent“ usw.
Die Kreditkarte – VISA, VPAY und Mastercard werden akzeptiert – bitte erst nach Aufforderung einschieben bzw. wieder herausziehen, andernfalls kommt es zu „Error“. Ob die Kreditkartenherausgeber die kleinen Summen der Portobeträge auf Dauer akzeptieren, muss sich noch zeigen. Man kann nach der Entnahme von ATM und Quittung die versandfertigen Belege in einen Briefkasten unter der Waage oder an jedem anderen Ort einwerfen, sie werden stempeltechnisch wie alle anderen Briefsendungen behandelt und auch die Gültigkeit ist unbegrenzt.
Doch Überraschung: Ein paar Meter weiter, an dem extra eingerichteten Ersttagsphilatelieschalter für die zeitgleich erschienenen Neuausgaben, kann man ebenfalls die neue ATM kaufen, allerdings nur mit der Inlandsportostufe, wie dies im Abonnement vorgesehen ist. Es gibt also tatsächlich schon eine zweite ATM-Nummer, obwohl dies vorher auf Nachfragen verneint wurde. Für die nicht bekannte zweite ATM-Nummer hatte sich natürlich keiner der anwesenden Sammler mit Belegen vorbereitet, sodass Ersttagsverwendungen preislich interessant werden könnten.
Noch eine Überraschung gefällig? Auch in einigen PostShops sollen diese Geräte aufgestellt werden, die einem besonderen Abrechnungsverfahren unterliegen. Es ist in Erinnerung zu behalten, dass nicht das Office des Timbres bei den Automaten federführend ist sondern die Postdirektion. Wir Sammler können uns nicht darauf verlassen, dass die kommunikationssparsame Postdirektion technische Änderungen (z.B. anderes Papier oder Trägerfolie) oder erweiterte Dienstleistungen (z.B. Einschreiben) dem Office des Timbres oder den Sammlern mitteilen wird. Wir müssen selber durch „Kontrollziehen“ von ATM auf dem laufenden halten. Die Automaten sind nicht für die Philatelisten bestimmt, sondern für den „normalen“ Kunden, der nicht am Schalter anstehen will.
Der vollständigen Erlebnisbericht unseres Luxemburg-Korrespondenten vom ersten Ausgabetag erscheint in DBZ 1/2013.
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