„HMS Bounty“ gesunken
Das Filmschiff „HMS Bounty“ ist am gestrigen Abend 150 Kilometer vor der Küste von North Carolina gesunken. Es hielt den Ausläufern des Wirbelsturms „Sandy“ nicht stand. 14 Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden. Eine Nachfahrin des Meuterers Fletcher Christian verlor ihr Leben. Claudene Christian hatte erst im Mai auf dem Dreimaster angeheuert, weil sie sich für das Leben ihres Vorfahren interessierte. Der Kapitän des Schiffes wird nach wie vor vermisst.
Ursprünglich sollte die 1960/61 erbaute Bounty nur für den Hollywood-Film „Meuterei auf der Bounty“ zum Einsatz kommen. Laut Drehbuch sollte sie wie ihre historische Vorgängerin aus dem 18. Jahrhundert schlussendlich in Flammen aufgehen. Soweit kam es aber nicht, nicht zuletzt dank der Fürsprache Marlon Brandos, der damals die Rolle des Ersten Offiziers Fletcher Christian verkörperte, Gegenspieler des tyrannischen Kapitäns Bligh.
Stattdessen waren der Bounty diverse neue Rollen beschieden. So war das mit Motoren ausgerüstete Segelschiff in weiteren Filmen zu sehen, unter anderem in „Die Schatzinsel“ (1989) und der Piratenkomödie „Fluch der Karibik“ (2005, 2007). Außerdem wurde es für Charter- und Erlebnisfahrten genutzt und diente als Museumsschiff. Ein einziges Mal lief das Schiff einen deutschen Hafen an, und zwar zum Hafenfest 2011 in Bremerhaven (siehe Sonderstempel).
Ihre letzte Reise trat die Bounty am 25. Oktober in New London, Connecticut, an. Ihr Ziel, den Hafen von St. Petersburg in Florida sollte sie nicht mehr erreichen.