Jenseits von Afrika: Tania Blixen
„Der unwiderstehlichste Mensch auf Erden ist der Träumer, dessen Träume wahr geworden sind“ (Karen Blixen)
Heute jährt sich zum 50. Mal der Todestag von Karen Christence von Blixen-Finecke, besser bekannt unter ihren Pseudonymen Tania bzw. Karen Blixen oder Isak Dinesen. Geboren als Karen Christence Dinesen am 17. April 1885 im dänischen Rungstedlund genoss sie eine bürgerliche, wenngleich sehr starre Erziehung, vor allem im sprachlichen Bereich. Als sie zehn Jahre alt war, beging ihr Vater, der vorher einige Zeit bei den nordamerikanischen Chippewa gelebt hatte, aufgrund einer Syphilis-Diagnose Selbstmord. Mit 18 Jahren nahm Dinesen ein Studium der Malerei an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen auf und begann zu schreiben.
Im Jahr 1909 verliebte sie sich in den schwedischen Baron Hans von Blixen-Finecke, doch diese Liebe blieb unerwidert. Stattdessen verlobte sie sich im Jahr 1912 mit dem Zwillingsbruder von Hans, ihrem Halbcousin Baron Bror von Blixen-Finecke, den sie seit ihrer Kindheit kannte. 1913 wanderten die beiden nach Kenia aus, um dort eine Milchfarm bei Nairobi zu betreiben. Dummerweise hatte Bror statt einer Milch- eine Kaffeefarm gekauft, und das in einer Höhe, in der der Anbau von Kaffee bislang als unmöglich galt.
Überhaupt scheint Bror nicht die allerbeste Partie gewesen sein. Den Kauf der Farm musste Karens Familie finanzieren, da Bror pleite und in finanziellen Dingen völlig verantwortungslos war, zudem kümmerte er sich gar nicht um die Farm, sondern widmete sich ausgiebig der Großwildjagd sowie diversen Affären und Bordellbesuchen. 1915 erkrankte das Ehepaar denn auch an der Syphilis, was eine Reise nach Dänemark zur Behandlung erforderte. 1916 kehrten sie nach Kenia zurück und vergrößerten ihre Farm, wieder finanziert durch Karens Familie. Die nächsten Jahren verbrachte Karen größtenteils in Afrika, unterbrochen von zahlreichen, durch Krankheiten verursachten Aufenthalten in Dänemark. 1921 trennte sie sich schließlich von ihrem Mann und begann eine Beziehung zu dem britischen Offizier und Großwildjäger Denys Finch Hatton. 1931 musste Karen Blixen schließlich ihre Farm aufgeben und nach Dänemark zurückkehren, wo sie sich fortan auf ihre schriftstellerische Arbeit konzentrierte.
1934 erschienen ihre Erzählungen „Seven Gothic Tales“, mit denen sie einem größeren Publikum bekannt wurde. Das Schreiben in Englisch hatte sie sich in Kenia angewöhnt. 1937 erschien „Out of Africa“, das auf ihren Erlebnissen in Kenia beruhte und vor allem durch die spätere Oscar-prämierte Verfilmung mit Robert Redford und Meryl Streep weltbekannt wurde. Auch der auf ihrer Erzählung beruhende Film „Babettes Fest“ gelangte zu Oscar-Ehren. Zu den Bewunderern ihrer Arbeit zählten u.a. Ernest Hemingway und Truman Capote. Karen Blixen starb im Alter von 77 Jahren in Rugstedlund.