50 Jahre unzufrieden
Achja, die Rolling Stones… Im Jahre 1989 war es, da kamen ein paar Jungs aus meiner Heimatstadt auf eine Idee: Zum 20. Todestag von Brian Jones, dem ehemaligen Gitarristen der „Rolling Stones“ wollten wir ein Gedächtniskonzert veranstalten, Motto: „Goslarer Musiker spielen die Rolling Stones“. Gesagt, getan: Innerhalb kürzester Zeit fanden sich um die 20 Leute zusammen, jede Menge Gitarristen, dazu Schlagzeuger, Bassisten, Sänger, Congaspieler, ein Saxofonist, und, ganz wichtig, zwei Backgroundsängerinnen. Geprobt wurde unter dem Bahnhof, direkt über unseren Köpfen rollten die Züge, und unten im Keller konnten wir nach Herzenslust Lärm machen. Störte ja keinen.
Die Proben liefen erstaunlich gut, die Songs kannte sowieso jeder und pünktlich am 3. Juli lief unser Konzert. Ob „Start me up“, „Brown Sugar“, „Midnight Rambler“ oder „Sympathy for the devil“ – der Auftritt klappte, der Schweiß strömte, die Mengte tobte und wir fühlten uns als kleine Rockstars. Und schoben gleich noch ein kleines Festival hinterher, im Spätsommer, am Badesee. Auch das ging gut über die Bühne, bis auf die üblichen Kleinigkeiten. Denn natürlich musste zu Ehren von Keith Richards jede Menge Jack Daniels getrunken werden, was dann doch zu einigem Durcheinander und Missverständnissen auf der Bühne führte.
Und natürlich hatte sich ein Drittel der Musiker bereits in die eine Sängerin verliebt, ein Drittel in die andere und der Rest konnte sich nicht entscheiden. Genug Stoff für Spannungen. So war das große Festival also auch gleichzeitig das Ende dieser Projektband. Aber Spaß hat es gemacht! Die Stones selbst haben wir uns immerhin noch gemeinsam angesehen, live in Köln, und damals hatten sie schon fast 30 Jahre auf dem Buckel.
Heute vor 50 Jahren hatten die „Rolling Stones“ ihren ersten Auftritt, im Londoner Marquee Club sprangen sie für Alexis Korner ein, der keine Zeit hatte. Und im Gegensatz zu unserer Band spielen sie immer noch zusammen, obwohl sie nie genug „Satisfaction“ bekamen. Und wollen nächstes Jahr wieder auf Tour gehen.
Respekt. Und: Herzlichen Glückwunsch!