Fernsehübertragung per Satellit: Telstar 1
Heute vor 50 Jahren wurde von Cape Canaveral aus an der Spitze einer Thor-Delta-Rakete der erste zivile Telekommunikations-Satellit ins All geschickt: „Telstar 1“, der 77 Kilogramm schwere und 87 cm große kugelförmige Satellit, schickte bereits kurz nach seinem Start die ersten Fernsehbilder über den Atlantik. Die Übertragungskapazität reichte damals für einen Fernsehkanal oder alternativ für 500 Telefongespräche. Allerdings konnte die ersten Live-Übertragungen kaum länger als 20 Minuten aufrechterhalten werden, da Telstar 1 keine geostationäre Umlaufbahn hatte, sondern auf einer elliptischen Bahn in einer Entfernung von 957 bis etwa 5900 Kilometern Höhe um die Erde kreiste. Dennoch ermöglichte der 60 Millionen Dollar teure Satellit bereits eine Fernsehübertragung zwischen Japan, den USA und Europa. „Wir sollten die Chancen, die uns die Kommunikationssatelliten bieten, weise dafür nutzen, dass die Menschen dieser Welt sich besser verstehen“, kommentierte US-Präsident John F. Kennedy das seinerzeit spektakuläre Ereignis. Im gleichen Jahr veröffentlichte die Band „Tornados“ den Song „Telstar“, der sich zum weltweit meistverkauften Instrumentalsong aller Zeiten entwickelte. Telstar 1 umrundete die Erde nur 226 Tage lang, dann fiel er aus. Die Amerikaner hatten ihn beim Start versehentlich durch die radioaktive Wolke eines kurz zuvor durchgeführten Kernwaffentests geschossen. Heute kreist der Satellit, taubstumm und blind, noch immer durch den Orbit.